Die Eintracht-Familie engagiert sich seit vielen Jahren im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus. Dieses Engagement kommt aus dem Verein, aber auch aus der aktiven Fanszene, die sich des Themas immer wieder mit beeindruckenden Aktionen annimmt. Im Vorfeld des 17. Erinnerungstags im deutschen Fußball haben das Präsidium von Eintracht Frankfurt e.V. und der Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG beschlossen, die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) zu übernehmen. Eintracht Frankfurt möchte mit diesem Schritt das Bekenntnis untermauern, sich für jüdisches Leben einzusetzen und gegen jede Form von Antisemitismus vorzugehen.
„Unsere Eintracht hat eine große jüdische Tradition, schon bei der Gründung des Vereins waren jüdische Frankfurter beteiligt und in den 1920er Jahren halfen sie, die Eintracht zu einem Spitzenverein zu formen, der 1932 deutscher Vizemeister wurde. Seit vielen Jahren erinnern wir mit Workshops für Schulen, Stolpersteinverlegungen, Veranstaltungen und Spurensuche-Projekten an Vereinsmitglieder, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Durch die Übernahme der IHRA-Definition möchten wir weiter Verantwortung übernehmen und mit der Unterstützung von mehr als 90.000 Mitgliedern ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus setzen“, so Vereinspräsident Peter Fischer über das Engagement des Vereins. Axel Hellmann, Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG, ergänzt: „Eintracht Frankfurt hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder klar positioniert, unter anderem mit der Kampagne ,Eintracht lebt von Vielfalt‘ und zuletzt beim DFB-Pokal Halbfinale mit dem Trikotaufdruck ,blacklivesmatter‘. Die Übernahme der IHRA-Definition ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein in unserem Bekenntnis, dass Antisemitismus, Ausgrenzung und antidemokratische Tendenzen bei der Eintracht keinen Platz haben.“
Durch die Übernahme der IHRA-Definition möchten wir weiter Verantwortung übernehmen und mit der Unterstützung von mehr als 90.000 Mitgliedern ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
Peter Fischer, Präsident Eintracht Frankfurt e.V.
Die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) lautet: „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“
Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier würdigte in einer Stellungnahme gemeinsam mit dem Beauftragten der Hessischen Landesregierung für das jüdische Leben und den Kampf gegen Antisemitismus Uwe Becker das Engagement von Eintracht Frankfurt.
„Im Dezember hat die Hessische Landesregierung die Übernahme der Antisemitismusdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance beschlossen. Wir freuen uns, dass mit Eintracht Frankfurt nun der erste zivilgesellschaftliche Partner im Kampf gegen Antisemitismus in Hessen die IHRA-Definition ebenso übernommen hat und sich die Eintracht dem entschlossenen Handeln gegen jede Form von Antisemitismus verschreibt. Wir hoffen sehr, dass weitere Akteure sich diesem Engagement anschließen werden“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.
Die Übernahme der IHRA-Definition ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein in unserem Bekenntnis, dass Antisemitismus, Ausgrenzung und antidemokratische Tendenzen bei der Eintracht keinen Platz haben.
Axel Hellmann, Vorstand Eintracht Frankfurt Fußball AG
Der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker lobte die Annahme der IHRA-Definition von Eintracht Frankfurt als „vorbildhaft auch für andere Vereine und Organisationen im Lande Hessen. Bereits heute verkörpert Eintracht Frankfurt wie kaum ein anderer Verein in Deutschland gelebte Verantwortung im Engagement gegen Antisemitismus. Mit der Übernahme der IHRA-Definition wird Eintracht Frankfurt Teil des internationalen Eintretens für jüdisches Leben und gegen Judenfeindlichkeit, denn nur gemeinsam können wir den Antisemitismus in unserem Land wie auch insgesamt in Europa und der Welt zurückdrängen. Ich danke Eintracht Frankfurt für dieses wichtige Signal und weiß, wie wichtig dies dem Verein insgesamt ist.“
Becker überbrachte bei seinem Besuch im Eintracht-Museum die Anerkennung des Hessischen Ministerpräsidenten und der Hessischen Landesregierung für Eintracht Frankfurt e.V. und die Eintracht Frankfurt Fußball AG in Form einer Urkunde und dankte Präsidium und Vorstand auch für ihr persönlich authentisch gelebtes Engagement.
Weitere Informationen und Erläuterungen zur Arbeitsdefinition Antisemitismus findet ihr hier.