Die Eintracht Frankfurt Fußball AG sieht sich nunmehr veranlasst, Klarstellungen zu den Aussagen des sportpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion Frankfurt, Jan Klingelhöfer, vorzunehmen, die dieser am vergangenen Mittwoch im Rahmen einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Römer getätigt hat. Die Äußerungen Klingelhöfers sind bezogen auf die neue Preisstruktur des Fußballbundesligisten faktisch unzutreffend und bezüglich des Stadionmietvertrags, der zwischen der Stadt Frankfurt und der Eintracht Frankfurt Fußball AG geschlossen wurde, falsch und erfordern daher eine öffentliche Richtigstellung.
So wird fälschlicherweise die Behauptung aufgestellt, die Stadt Frankfurt habe trotz hoher Ausbaukosten darauf verzichtet, die Stadionmiete an die Inflation anzupassen. Richtig ist, dass eine jährliche Anpassung der Stadionmiete automatisch zum 1. Juli des Jahres erfolgt, und zwar abhängig von der Entwicklung des vom Statistischen Bundesamt ermittelten Verbraucherindexes für Deutschland. Demnach wurde die Miete vertragskonform in den Jahren 2021 und 2022 angepasst. Der Eintracht Frankfurt Fußball AG liegen keinerlei Informationen vor, dass die Stadt beabsichtigt, diesen Vertragsautomatismus auszusetzen. Daher ist davon auszugehen, dass die Miete auch in diesem Jahr planmäßig zum 1. Juli auf Basis der Entwicklung des Verbraucherpreisindexes angepasst wird. Die Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH (SSF) als Vermieterin hat dies auch bereits so angekündigt.
Es mutet äußerst befremdlich an, wenn der sportpolitische Sprecher der SPD [...] öffentlich wahrheitswidrige Angaben zur Stadionmiete macht.
Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fußball AG
Zudem verwies Klingelhöfer, seinerseits auch im Aufsichtsrat der städtischen Besitzgesellschaft des Stadions vertreten, auf die von der Stadt getätigten Investitionen in den Um- und Ausbau der Nordwestkurve und darauf, dass sich Eintracht Frankfurt verpflichtet habe, in die digitale Infrastruktur des Stadions zu investieren. Man sei schon „gespannt, welche technische Neuerungen bald zur Verfügung stünden“, heißt es hierzu in der Mitteilung der Fraktion.
Richtig ist, dass die Eintracht Frankfurt Fußball AG bereits seit 2019 weitreichende Investitionen in die digitale und infrastrukturelle Weiterentwicklung des Stadions getätigt hat. Mit der Installation des neuen Videowürfels, einem neuen LED-Bandensystem und eines nachhaltigen LED-Flutlichts wurden bereits deutlich erkennbare technische Neuerungen umgesetzt. Zudem wurde das WLAN im Stadion erneuert. Insgesamt wird Eintracht Frankfurt bis zum Jahr 2025 rund 30 Millionen Euro in die digitale und infrastrukturelle Weiterentwicklung des Stadions investiert haben.
Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG, ordnet ein: „Es mutet äußerst befremdlich an, wenn der sportpolitische Sprecher der SPD, der zudem im Aufsichtsrat der Sportpark Stadion Frankfurt sitzt, öffentlich wahrheitswidrige Angaben zur Stadionmiete macht und bereits erfolgte bauliche Maßnahmen hinsichtlich der Digitalisierung nicht einmal wahrnimmt. In seiner Position darf man eine gewisse Sachkenntnis erwarten. Eine öffentliche Richtigstellung von ihm wäre hier angemessen. Nach drei Tagen sind wir aber an dem Punkt, die Dinge selbst einordnen zu müssen.“
Es war immer unser Ziel, die Möglichkeit der Teilhabe an unseren Spielen zu sozialverträglichen Konditionen zu erhöhen.
Philipp Reschke, Vorstandsmitglied Eintracht Frankfurt Fußball AG
Auch die neue Preisstruktur der Dauerkarten wurde in der Stellungnahme der SPD-Fraktion durch Klingelhöfer stark kritisiert, der unter anderem pauschal von einer Erhöhung von 15 bis 30 Prozent spricht.
Philipp Reschke, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG mit Zuständigkeit für Zuschauerservice und Ticketing: „Wir hätten erwartet, dass man sich vor einer öffentlichen Stellungnahme mit den Fakten vertraut macht. Die Preise werden flächendeckend um drei Prozent erhöht. Dies berücksichtigend bleiben über 70 Prozent unserer Dauerkarten entweder preisstabil oder werden günstiger. Insgesamt reduziert sich der Ticketdurchschnittspreis sogar um 13 Prozent. Das ist natürlich auch, aber nicht nur auf den Wechsel von Sitzplätzen auf Stehplätze im Oberrang der Nordwestkurve zurückzuführen. In einigen Bereichen des Stadions, vor allem im Unterrang der Gegentribüne, haben wir die Struktur in der Tat um eine ganze Preiskategorie angepasst, was etwa 28 Prozent unserer Dauerkarteninhaber betrifft. Mit der neuen Preisstruktur schlagen wir aber nicht etwa Profit aus dem Umbau des Stadions, wie dies durch die Darstellung der Fraktionsmitteilung angedeutet wird, sondern halten lediglich das Umsatzniveau aus dem ‚alten‘ Stadion, das durch den Wechsel von Sitzplätzen auf Stehplätze je nach Auslastung um ein bis zwei Millionen Euro pro Saison reduziert worden wäre. Es war immer unser Ziel, die Möglichkeit der Teilhabe an unseren Spielen zu sozialverträglichen Konditionen zu erhöhen. Das ist mit über 10.000 neuen Stehplätzen auch das prägende Element der neuen Preisstruktur.“