Präsident Peter Fischer und Amin Younes verabredeten sich mit den Angehörigen der Opfer in Hanau im Raum #SayTheirNames, 140 Quadratmeter gegen das Vergessen, um je Familien drei Aufwärmshirts zu übergeben. Mit dabei war außerdem Aymen Barkok, der als Überraschungsgast nach Hanau kam. In einem emotionalen Gespräch tauschten sich die Hinterbliebenen mit den Eintracht-Vertretern über die schrecklichen Erinnerungen, über die Trauer und das Vermissen, aber auch über Zugehörigkeitsgefühl und Dankbarkeit für die Anteilnahme aus. Für Amin Younes, der seinen sehenswerten Treffer gegen den FC Bayern München mit einem Shirt mit dem Porträt von Fatih Saraçoğlu den Opfern von Hanau widmete, war es ein besonderer Abend. Denn er war, wie er den Familien verriet, gar nicht sicher, ob ihnen der Jubel überhaupt gefallen würde. „Ich hatte an dem Tag sehr viele Zitate der Familien gelesen, die mich sehr mitgenommen haben, die Geste war dann eine Bauchentscheidung. Ich bin froh, dass die Familien bestätigt haben, dass sie es sehr schön fanden“, so Younes.
Ich hatte an dem Tag sehr viele Zitate der Familien gelesen, die mich sehr mitgenommen haben, die Geste war dann eine Bauchentscheidung. Ich bin froh, dass die Familien bestätigt haben, dass sie es sehr schön fanden.
Amin Younes
Peter Fischer kennt die Familien bereits durch mehrere persönlichen Besuche gut und ist mit ihnen im regelmäßigen Austausch. Bereits im vergangenen Sommer trat er mit einer flammenden Rede bei einer Kundgebung auf und nahm zuletzt auch an der Gedenkveranstaltung am Abend des 19. Februar in Hanau an einem der Tatorte teil. „Die Treffen sind nicht einfach. Es sind immer wieder schlimm berührende Momente, die auch sprachlos machen“, beschreibt Präsident Peter Fischer die Atmosphäre bei den Treffen. In Bezug auf die Aufwärmaktion erklärte er: „Uns war wichtig: Wir wollten nicht nur Tod oder Statistiken zeigen, sondern das waren junge Menschen, die bestialisch ermordet wurden. Deshalb: Say their names, sagt die Namen, behaltet die Namen und vor allem das Bild von diesen jungen Menschen. Daran möchten wir erinnern.“
Die Profis hatten am 20. Februar 2021 beim Bundesligaheimspiel gegen den FC Bayern München das Gedenken an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau vor einem Jahr unterstützt. Entschlossen und stolz trugen die Spieler unter dem Motto #SayTheirNames spezielle Aufwärmshirts mit den Namen und Portraits der neun ermordeten Menschen: Ferhat Unvar, Said Nesar Hashemi, Hamza Kurtovic, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin.