Rekordspendensumme beim Schlappekicker-Spiel

Zehn Tore, mehr als 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, über 10.000 Euro Spendensumme! Noch nie in der Geschichte des Benefizspiels zugunsten der Schlappekicker-Aktion waren der Zuspruch und damit auch die generierten Spendengelder so hoch, selbst wenn derzeit die genaue Summe noch nicht feststeht. Neben den Eintrittsgeldern und den Einnahmen aus dem Catering trieben unter anderem einige Sonderspenden und der Erlös aus einer Versteigerung den Betrag nach oben. Zudem hatte Ex-Adlerträger Edgar „Eddy“ Schmitt eine Überraschung für seinen ehemaligen Mitspieler Dietmar Roth. Die Partie zwischen der Eintracht-Traditionsmannschaft und der Schlappekicker-Auswahl endete 7:3.

Der Stellvertretende Schlappekicker-Vorsitzende Harald Stenger hatte bereits vor dem Anpfiff gesagt: „Höhepunkt der Leichtigkeit und der Freude unserer Benefizaktionen ist das traditionelle Spiel mit der Eintracht-Traditionsmannschaft.“ Während die Frankfurter mit Leiter Karl-Heinz Körbel, gleichzeitig Schlappekicker-Schirmherr, die gewohnt bundesligaerfahrene Truppe auf den sehr gepflegten Rasen bei der SG Oberliederbach schickte, spielten für die Schlappekicker-Auswahl Akteure der Frankfurter Rundschau – einst Initiator der Aktion –, von HIT RADIO FFH und des örtlichen Ausrichters. Das Coaching übernahmen Ramon Berndroth, einst Co-Trainer von Körbel bei der Eintracht sowie Schlappekicker-Vorstandsmitglied, und Weltmeisterin Nia Künzer. „Wenn’s spielerisch nicht funktioniert, dann hole ich den Laptop raus und mache die Laptoptrainerin“, schmunzelte sie vor dem Anpfiff.

In den Kassen der SGO klingelte es am Abend gewaltig – auch ein Lohn für die tolle Vorbereitung von Christian Raabe und seinem Team. 1.200 Zuschauer sorgten für eine Rekordkulisse bei einem Schlappekicker-Spiel, das warme Wetter begünstigte den Umsatz an den Essens- und Getränkeständen. Spontane und prominente Sonderspenden gab es von Schiedsrichter Lutz Wagner, dem langjährigen Schlappekicker-Freund Eddy Hausmann und Liederbachs Bürgermeisterin Eva Söllner. Die Versteigerungen von Kevin Trapps Torwarthandschuhen sowie zwei Trikots von Trapp und Sebastian Rode brachten fast 2.000 Euro ein, die Hälfte davon allein die wichtigsten Arbeitsutensilien des Nationalkeepers.

Begünstigter ist neben der Schlappekicker-Aktion auch Felix Mack – einer, der genau in das Profil der Aktion passt, die unter anderem unverschuldet in Not geratene Sportler unterstützt. Mack, Spieler und Trainer der SGO, ist seit einem Unfall im vergangenen Sommer querschnittsgelähmt und verfolgte die Partie im Rollstuhl. Vor dem Anpfiff überreichte Edgar Schmitt seinem seit 2013 nach einem Schlaganfall rechtsseitig gelähmten Ex-Mitspieler Dietmar Roth zusammen mit dem Schlappekicker-Vorsitzenden Arnd Festerling einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro, die Summe hatte er bei einem Benefizgolfturnier generiert.

Erstmals nach fünf Jahren sollte Philip Holzer, Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht, wieder im Tor stehen und sagte dazu vorher am Mikro von FFH-Moderator Christian Belz: „Wer Charly kennt, der weiß, dass er einer der beharrlichsten und liebenswertesten Menschen in der Eintracht-Familie ist. Deshalb habe ich ihm versprochen, dass ich noch einmal auflaufen werde.“ Das gelang Holzer, der in der ersten Halbzeit auf dem Feld war und zu null spielte. Dazu gelang ihm ein Tor, als er einen Handelfmeter humorlos zum 3:0 verwandelte. Holzers Abwehrchef war Karl-Heinz Körbel.

„Durch die Schlappekicker habe ich mein größtes Idol kennengelernt: Fritz Walter. Das hat mich sehr beeinflusst, und daher werde ich mich auch immer zur Verfügung stellen und alles dafür tun, dass diese Aktion erhalten bleibt“, erzählte der Rekordbundesligaspieler, der vor dem Tradispiel auch wie gewohnt sein Team der Fußballschule zur Verfügung stellte. Dieses trainierte mit 40 Kids der SG Oberliederbach.

Neben Holzer sorgten Dreierpacker Michael Thurk, Markus Husterer, Thomas Lasser und Ervin Skela für die zwischenzeitliche 7:0-Führung der Eintracht. In der Schlussphase verkürzten der doppelte Knut Schmidbauer und der ehemalige Eintracht-Jugendspieler Florian Jagodzinski auf 3:7 aus Sicht der Berndroth/Künzer-Elf. Damit sorgten beide Teams zusammen für zehn Tore – und einen gelungenen Abschluss des Abends bei der SG Oberliederbach.