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26.01.2020

Mitgliederversammlung 2020

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt e.V. am Sonntag, 26. Januar, gab es zahlreiche gute Nachrichten zu verkünden.

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt e.V. am Sonntag, 26. Januar, gab es zahlreiche gute Nachrichten zu verkünden wie u.a. die Bekanntgabe von 88.100 Vereinsmitgliedern durch Präsident Peter Fischer und die Präsentation der positiven wirtschaftlichen Entwicklung durch Schatzmeister Thomas Förster. Axel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG, blickte auf ein besonderes Jahr zurück und berichtete den Mitgliedern von zahlreichen Zukunftsprojekten. Eine besondere Ehre wurde dem Vorstandsmitglied der BHF Bank und langjährigem Aufsichtsratsmitglied der Eintracht, Frank Behrends, zuteil: Er trug 2013 in einer angespannten Finanzsituation des Vereins mit seinem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Vereins bei und wurde für seine besonderen Verdienste ausgezeichnet. 88.100 Mitglieder und prominente Gäste Gegen 12:15 Uhr eröffnete Versammlungsleiter Stephan Winterling die diesjährige Mitgliederversammlung in der Wolfgang Steubing Halle des Sportleistungszentrums am Riederwald. Obwohl in diesem Jahr keine Wahlen anstanden, fanden sich in der Spitze rund 800 Mitglieder und Gäste ein. Die Vorstandsmitglieder der Eintracht Frankfurt Fußball AG Axel Hellmann und Fredi Bobic, Cheftrainer Adi Hütter mit seinem Trainerteam, Sportdirektor Bruno Hübner, die Mitglieder des Aufsichtsrats mit dem Vorsitzenden Wolfgang Steubing, die Mitglieder der Gremien des Vereins sowie Partner und Sponsoren ließen es sich nicht nehmen, der Veranstaltung beizuwohnen.Fischer: „2019 war ein absolutes Licht- und Leuchtjahr“Präsident Peter Fischer bedankte sich zu Beginn seiner Rede bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei seinen Präsidiumskollegen, beim Vorstand der Fußball AG, bei der Profimannschaft und bei den Mitgliedern „für eines der aufregendsten und erfolgreichsten Jahre in der 120-jährigen Geschichte von Eintracht Frankfurt. 2019 war für uns alle ein absolutes Licht- und Leuchtjahr.“ Nach der Vorstellung des neuen Vizepräsidenten Michael Otto folgte der Bericht des Präsidenten mit Blick auf die rasante Mitgliederentwicklung. Seit der letzten Versammlung haben sich mehr als 20.000 Mitglieder entschieden, bei Eintracht Frankfurt einzutreten, sodass unser Verein heute 88.100 Mitglieder hat. „Damit zählt Eintracht Frankfurt mittlerweile zu den 25 größten Vereinen auf der Welt“, so Fischer stolz, der gleichzeitig verkündete, dass bis Jahresende die 100.000er-Marke geknackt werden soll.Positive EntwicklungenNeben dem kaum zu bremsenden Mitgliederwachstum informierte Peter Fischer außerdem über zahlreiche weitere positive Entwicklungen. So gab es auch in den vergangenen Monaten viele nationale und internationale sportliche Erfolge über alle Abteilungen hinweg. Des Weiteren berichtete der Präsident von sehr guten Vermarktungsergebnissen und über die Tätigkeiten im Eventbereich. „Ein absolutes Leuchtturmprojekt in 2019 war die 120-Jahr-Feier in unserem Wohnzimmer mit 30.000 Menschen. Ein Mammutprojekt, das viele im Herzen behalten werden“, so Peter Fischer. Frank Behrends wird ausgezeichnetBei seiner Danksagung an Förderer und Freunde des Vereins lag Peter Fischer eine Person besonders am Herzen: Frank Behrends, Vorstandsmitglied der BHF Bank und langjähriges Aufsichtsratsmitglied der Eintracht. „Für dein Engagement im Jahr 2013, als es für die Eintracht finanziell nicht einfach war, und AG-Anteile nur zeitweise an die BHF Bank übertragen wurden, möchten wir dir danken. Du hast in einer angespannten Finanzsituation einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung von Eintracht Frankfurt geleistet.“Gramlich wird Ehrenpräsidentschaft aberkanntAm Ende seines Berichts informierte Peter Fischer über die Aufarbeitung im Fall Gramlich, die bereits auf der vergangenen Mitgliederversammlung angekündigt wurde. Der Verein hat das renommierte Fritz-Bauer-Institut damit beauftragt, die Lebensläufe aller Präsidenten im Nationalsozialismus zu untersuchen. Das Skript hierzu liegt dem Präsidium und dem Ehrenrat vor. Fischer gibt bekannt: „Rudolf Gramlich nahm die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus billigend in Kauf. Dies ist dokumentiert durch die regimekonforme Führung des Vereins, seinen Beitritt zu SS und NSDAP, zwei verbrecherische Organisationen, und insbesondere durch die Partizipation an den deutschen Terrorregimen in den besetzten Gebieten. Wir sind der Überzeugung, dass die Fakten, die bei der Ernennung zum Ehrenpräsidenten, dem damaligen Zeitgeist folgend, keine Rolle gespielt haben, heute anders bewertet werden müssen. Ein Ehrenpräsident muss, egal was er sportlich Positives für den Verein erreicht hat, auch moralisch und ethisch ein Vorbild sein für die Jugend, die Mitgliedschaft und die Gesellschaft. Präsidium und Ehrenrat von Eintracht Frankfurt sind demnach zu dem Ergebnis gekommen, die Ehrenpräsidentschaft von Rudolf Gramlich posthum abzuerkennen."Thomas Förster berichtet von der anhaltenden, positiven wirtschaftlichen Entwicklung Schatzmeister Thomas Förster gab im Anschluss an die Rede des Präsidenten einen Einblick in den Finanzbericht des vergangenen Jahres. Förster berichtete, dass die Finanzen auch vor allem aufgrund der gestiegenen Mitgliederzahl sehr positiv sind und informierte über eine Anpassung des Lizenzvertrags mit der Eintracht Frankfurt Fußball AG. „Davon profitiert der Verein enorm“, so Förster. Die wesentlichen Planungsvorgaben für das Wirtschaftsjahr 2018/2019 wurden eingehalten und der Verein erzielte einen Jahresüberschuss in Höhe von 337.600 Euro.Axel Hellmann berichtet über die Fußball AGAxel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG, blickte in seiner Rede auf ein „besonderes Jahr 2019“ zurück. „Sportlich werden unsere Europa League-Auftritte in ewiger Erinnerung bleiben. Die bittersüße Niederlage im Halbfinale bei Chelsea London gegen den großen Favoriten im Elfmeterschießen, die zuvor gefeierten Fußballfeste gegen Teams wie Inter Mailand und Benfica Lissabon – all das hat das Jahr ebenso geprägt wie Spiele in der Europa League-Qualifikation und Highlights in der Bundesliga. Dafür haben wir von vielen Seiten, ob von der UEFA oder den Medien, sehr viel Anerkennung bekommen“, so Hellmann. Auch außerhalb des Platzes habe man Meilensteine erklommen, um Eintracht Frankfurt dauerhaft wettbewerbsfähig zu machen. Zudem berichtete Hellmann, dass man umsatzseitig in den letzten zehn Jahren eine stetige und großartige Entwicklung vollzogen habe bis hin zu einem Umsatz im laufenden Geschäftsjahr, der abhängig vom sportlichen Erfolg und Transfererlösen wieder eine neue Bestmarke darstellen wird. „Viele andere Klubs wurden von uns auf dieser Ebene in den vergangenen zwanzig Jahren überholt.“ Zudem habe man drei wesentliche Projekte angestoßen. „Der Bezug der gegenwärtig im Bau befindlichen neuen Geschäftsstelle wird uns als Gesamtorganisation stärker machen, die Eigenvermarktung sorgt für eine neue und authentische Form der Sponsorenbindung und auch der Ausbau und die künftige Nutzung des Stadions ist von einer immensen Bedeutung“, erläuterte Hellmann. Man wolle sich der Herausforderung der Digitalisierung stellen und Vorreiter sein. Hierfür arbeite man an einer eigenen Plattform, um nicht in die Abhängigkeit von den großen Digitalunternehmen zu kommen. Hier will Eintracht Frankfurt einen eigenen Weg gehen. Darüber hinaus freue sich Eintracht Frankfurt, dass der 1.FFC Frankfurt zur Eintracht-Familie stößt und der Verein ab Sommer in der Frauenfußball-Bundesliga vertreten sein werde. „Wir sind auf einem hervorragenden Weg, wohlwissend immer wachsam bleiben zu müssen. Ich glaube, es wird uns auch in der kommenden Dekade gelingen, den Verein erstrahlen zu lassen.“Verwaltungsratsvorsitzender Michael Zink fordert Unterstützung der Stadt FrankfurtAuf den Bericht der Fußball AG folgte der Jahresbericht des Verwaltungsrats. Michael Zink, Vorsitzender des Gremiums, kritisierte das bescheidene Angebot an verfügbaren Sporthallen und Sportstätten in Frankfurt und forderte die Stadt Frankfurt zur Unterstützung auf, damit zukünftig Trainer nicht mehr sportbegeisterte Kinder nach Hause schicken müssen. Zudem betonte er die die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Engagements des Vereins.Ehrungen für SportlerIm Anschluss an die Jahresberichte der Revisoren, des Beirats und des Ehrenrats sowie Aussprache folgte die Sportlerehrung für die Cheerleader Seniors Coed Level 6, die bereits zum vierten in Folge Deutscher Meister und hierfür geehrt wurden. Außerdem wurde Zehnkämpfer Andreas Bechmann für seine sportlichen Leistungen im Siebenkampf (Deutsche Hallenmeister, 5. Platz bei den Hallen-Europameisterschaften) gewürdigt.Vereinssatzung modernisiertEs folgten zahlreiche Anträge auf Änderung der Satzung bzw. der Ordnungen. So sind Maßnahmen zum Schutz des Kindeswohls bei Eintracht Frankfurt schon lange Teil des Ausbildungsprogramms, nichtsdestotrotz wurden diese als weiterer Zweck des Vereins nun auch explizit in die Satzung aufgenommen. Zudem können zukünftig nichtanwesende Vereinsmitglieder nicht mehr durch andere Mitglieder per Vollmacht vertreten werden. Außerdem werden vom Wahlausschuss zukünftig mindestens sieben statt zuvor fünf Vorschläge zur Wahl von fünf statt zuvor drei Revisoren unterbreitet. Die Bewerbung für die Wahl zum Mitglied des Wahlausschuss muss in Zukunft sechs Wochen vor der Mitgliederversammlung schriftlich eingereicht werden und Abteilungsversammlungen dürfen zukünftig neben dem Abteilungsleiter auch von einem seiner Stellvertreter oder einen vom Abteilungsvorstand bestimmten Versammlungsleiter geleitet werden.Die ordentliche Mitgliederversammlung 2020 wurde um 17.15 Uhr geschlossen.