Nach Platz vier für die Spielzeit 2021/22 macht Eintracht Frankfurt einen Platz gut, verdrängt Bundesligakonkurrent Leipzig von Rang drei und führt das sechsköpfige „Europa League“-Feld der Management-Tabelle der vergangenen Saison an.
Zum siebten Mal haben der Leipziger Prof. Dr. Henning Zülch und dessen Forschungsteam von der Handelshochschule Leipzig die Klubs der Bundesliga auf deren Management-Qualität untersucht.
Auf Basis von Experteninterviews mit repräsentativen Medien wie 11FREUNDE und FINANCE, Stakeholdern wie Marketingagenturen, Ausrüstern oder Nachhaltigkeitsspezialisten sowie Funktionären von Borussia Dortmund, Bayern München, Leipzig und Eintracht Frankfurt, darunter Finanzvorstand Oliver Frankenbach, flossen zahlreiche Parameter in die im August erschienene Studie ein:
- ausgewogener Berichtsbogen (Balanced Scorecard)
- sportlicher Erfolg
- finanzielle Leistung
- Maximierung des Wohlergehens der Fans
- Führung und Governance
- Teamleistung, Branding
- Internationalisierung
- soziale Verantwortung
- Vorstandsqualität
- Transparenz
Für jede Rubrik gibt es eine maximal mögliche Punktzahl, die verrechnet mit der tatsächlich errechneten Leistung der Vereine jeweils einen Quotienten ergaben. All diese zusammen führten schließlich zum sogenannten Qualitätsscore (Q Score).
Dahingehend konnte sich Frankfurt im Vergleich zu 2021/22 den Quotienten von 0,592 auf 0,682 steigern und gleichzeitig Leipzig überholen (von 0,609 auf 0,600). Davor liegen im Bereich „Champions League“ analog des sportlichen Tableaus der FC Bayern und Borussia Dortmund auf eins und zwei.
„Management Quality of Professional Football Clubs” definiert vier übergeordnete Teilbereiche: Sportlicher Erfolg, Finanzielle Leistungsfähigkeit, Fanwohlmaximierung, Führung und Governance.
Teilbereich | Q-Score | |||
---|---|---|---|---|
Sportlicher Erfolg | 59 % | |||
Finanzielle Leistungsfähigkeit | 70 % | |||
Fanwohlmaximierung | 64 % | |||
Führung und Governance | 90 % | |||
FoMa Q-Score 2023 | 0,682 |
Bemerkenswert aus Eintracht-Sicht: In letzterer Kategorie liegen die Hessen mit einem Wert von 90 Prozent ligaweit einzig hinter dem BVB (93 Prozent). Die SGE findet sich dabei unter acht Vertretern wieder, die die Studie als nationale Traditionsklubs einstuft – hinter den drei internationalen Playern aus München, Dortmund Leverkusen.
Die Eintracht „zeichnet sich durch eine starke regionale Verwurzelung sowie eine langfristige Etablierung in der Bundesliga aus“, heißt es in der Studie, die gleichzeitig hervorhebt: „Auch kleinere Vereine wie Eintracht Frankfurt, die bereits Reisen in die USA unternahmen, haben die finanziellen Chancen einer Internationalisierungsstrategie erkannt“.
Überhaupt sei an Beispielen wie dem SC Freiburg und der Eintracht ersichtlich, „dass sich beide Vereine nicht nur abseits des Spielfelds verbessert haben, sondern ihre guten Leistungen abseits auch auf den Platz übertragen konnten“.