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29.07.2020
Klub

„Kontinuität und Stabilität“

Was sich Philip Holzer in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender für die Zukunft wünscht und wie ihm dabei die gemeinsame Vergangenheit hilft.

Philip, welche Gefühle verbindest du mit deiner Wahl zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats?
In erster Linie bin ich dankbar für das mir entgegengebrachte Vertrauen und demütig. Einstimmig gewählt worden zu sein, macht mich ein Stück weit stolz. Da ich seit nun zehn Jahren dem Aufsichtsrat und dem Hauptausschuss angehöre, ist nicht alles neu für mich, aber dennoch ein neuer Schritt für mich persönlich. Deshalb bin ich im positiven Sinne aufgeregt.

Was bedeutet es, an der Spitze des höchsten Kontrollgremiums der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu stehen?
Wichtig ist, dass wir uns alle wie in der Vergangenheit als Teamplayer verstehen. Auf das gemeinsam Erreichte können wir stolz sein, jetzt müssen wir gemeinsam durch diese herausfordernde Zeit gehen. Für diese Aufgabe bin ich einer von sieben Mitgliedern des Aufsichtsrates. Der Hauptausschuss bleibt mit drei Leuten besetzt. Dahingehend sehe ich uns mit Peter Fischer, Stephen Orenstein und mir gut aufgestellt. Ich glaube, allzu viel wird sich gar nicht ändern.

Welche Erfahrungen aus deiner bisherigen Zeit im Aufsichtsrat nimmst du für deine Rolle als Vorsitzender mit?
Vor allem, dass man im Fußball nicht allzu schnelllebig denken sollte. Wir wissen alle, woher wir kommen. 2010 sind wir ab- und zum Glück direkt wieder aufgestiegen. Ich kann mich auch nur allzu gut an den 23. Mai 2016 in Nürnberg erinnern, als wir im nach einem 1:1 im Hinspiel und der Geschichte rund um Marco Russ knapp die Klasse gesichert haben. Auch das ist erst vier Jahre her. Wären wir abgestiegen, wäre vieles wahrscheinlich ganz anders gelaufen. Deshalb appelliere ich nochmals daran, demütig zu bleiben.

Wir haben einen unglaublichen Zusammenhalt in unserer Eintracht-Familie.

Philip Holzer

Was möchtest du in deiner neuen Funktion erreichen?
Mit einem Satz: Kontinuität und Stabilität! Sportlich und finanziell möchten wir an die vergangenen vier bis fünf Jahre unter Wolfgang Steubing anknüpfen. Alleine, sich im aktuellen Segment zu etablieren, wäre ein Erfolg. Wir waren noch nie zuvor Siebter im TV-Ranking. Vier Halbfinals in vier Jahren sind alles andere als selbstverständlich und werden es auch nicht werden.

Als Junge standst du in den 70er Jahren im alten Waldstadion und nun als Vorsitzender im Deutsche Bank Park. Was geht dir dabei durch den Kopf?
Als ich hier als Zehnjähriger mein erstes Fußballspiel gesehen hatte, hätte ich an so etwas sicher nie geglaubt. Ich bin sehr stolz, dass wir die Deutsche Bank als Namensgeber gewonnen haben. Das spricht für unsere Entwicklung und dafür, uns mit dem Finanzplatz vereinigt zu haben. In diesem Zusammenhang sei auch die Deutsche Börse als Partner auf dem Trikotärmel genannt. Unsere Logen und Business Seats sind ausgebucht – Wahnsinn!

Wie gedenkst du, mit deinen Kollegen die Coronakrise zu meistern?
Das geht nur gemeinsam. Wir befinden uns in einer schwierigen Phase, nicht nur die Eintracht, sondern die gesamte Gesellschaft. (Blickt auf ein Fanarmband am linken Handgelenk und zitiert) „Eintracht Frankfurt heißt Kämpfen und Siegen.“ Diese Aussage kommt nicht von ungefähr. Wir haben einen unglaublichen Zusammenhalt in unserer Eintracht-Familie. Die Mitglieder des Aufsichtsrates kennen sich alle seit mindestens zehn Jahren und haben entsprechend schon Erfahrungen mit Krisen gesammelt. Das kann für uns von Vorteil sein und wird uns stärker aus dieser Phase hervorgehen lassen. Das Wichtigste bleibt, Ruhe zu bewahren.