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28.02.2021
Soziales

Ihr könnt auf uns zählen!

Präsident Peter Fischer unterzeichnet im Namen der Eintracht die von 11FREUNDE initiierte Erklärung, die sich für das Bekennen von Homosexualität im deutschen Profifußball starkmacht.

Als am 18. Februar die neue Ausgabe von 11FREUNDE erschienen ist, handelte es dabei um weit mehr als die 232. Ausgabe des Magazins für Fußballkultur. Vielmehr geht mit dem Titel „Ihr könnt auf uns zählen!“ ein Appell, ja eine Kampagne einher, die homosexuellen Fußballern ihre uneingeschränkte Solidarität im Falle eines Coming-out zusichert. Dafür bürgen über 800 deutsche Fußballerinnen und Fußballer, Trainer und Funktionäre sowie ganze Klubs, die sich der gemeinsamen Erklärung im Namen der kompletten Mannschaft angeschlossen haben.

Darunter Eintracht Frankfurt. Im Namen aller Mitglieder und Sportler des Traditionsvereins hat Präsident Peter Fischer seine Unterschrift unter den bundesweiten Aufruf gesetzt, der unter dem Hashtag #IhrKönntAufUnsZählen in den sozialen Medien in Windeseile zahlreiche weitere Fürsprecher gewinnen konnte.

Ihr seid nicht alleine. Ihr könnt auf unsere Unterstützung zählen!

Präsident Peter Fischer

„Mit dieser Unterschrift möchte ich nicht ein allein mir wichtiges persönliches Statement setzen. Diese Botschaft steht stellvertretend für unsere große bunte Eintracht-Familie, die wie keine zweite für Toleranz und Vielfalt einsteht“, begründet Peter Fischer die Teilhabe an der Aktion und betont zugleich: „Wir möchten mit dieser Aktion niemanden zu einem Coming-out drängen, aber ermutigen: Ihr seid nicht alleine. Ihr könnt auf unsere Unterstützung zählen!“

Eintracht Frankfurt setzt sich seit jeher jeglicher Form von Ausgrenzung und Anfeindung energisch entgegen. Zu nennen seien die von der organisierten Fanszene ins Leben gerufenen Aktionen „United Colors of Bembeltown“ aus 1992, „United Colors of Frankfurt – Offen für alle Farben“ 2008 sowie deren Neuauflage 2018. 2020 trug die Eintracht die globale Bewegung „Black Lives Matter“ mit. Im Januar dieses Jahres hatten Verein und Fußball AG gleichermaßen die Arbeitsdefinition Antisemitismus der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA) übernommen. Und erst am vergangenen Wochenende gedachten die Fußballprofis mit #SayTheirNames der am 19. Februar 2020 in Hanau neun rechtsradikalen Motiven neun ermordeten Menschen.

Die Erklärung im Wortlaut

„Auch im Jahr 2021 gibt es keinen einzigen offen homosexuellen Fußballer in den deutschen Profiligen der Männer. Die Angst, nach einem Coming-out angefeindet und ausgegrenzt zu werden und die Karriere als Profifußballer zu gefährden, ist offenbar immer noch so groß, dass schwule Fußballer glauben, ihre Sexualität verstecken zu müssen.

Niemand soll zu einem Coming-out gedrängt werden. Das ist die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Aber wir wollen, dass sich jeder, der sich dafür entscheidet, unserer vollen Unterstützung und Solidarität sicher sein kann. Weil es zu den elementaren Freiheitsrechten jedes Menschen gehört, sich zu seiner sexuellen Orientierung bekennen zu können. Und weil nur der seinen Beruf mit Freude ausüben kann, der nicht einen wichtigen Teil seiner Persönlichkeit vor anderen verstecken muss.

Und deshalb sagen wir allen, die mit dieser Entscheidung ringen: Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das Richtige, und wir sind auf eurer Seite.“