zaehlpixelzaehlpixel
27.01.2023
Soziales

Haltung zeigen und handeln

Der diesjährige Erinnerungstag im deutschen Fußball gedenkt besonders Frauen, die aufgrund ihres Widerstandes gegen den Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden.

„!Nie wieder“ Auschwitz – das ist der Auftrag und die dringende Bitte der überlebenden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die nachfolgenden Generationen. Die Fußball- und Sportgemeinschaft stellt sich dieser dieser Verantwortung. Eintracht Frankfurt tut dies ebenfalls in diesem Jahr auf vielfältige Weise.

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Dies greift der deutsche Fußball ligenweit seit inzwischen 19 Jahren an den Spieltagen um den 27. Januar mit dem Erinnerungstag im deutschen Fußball auf und gedenkt den verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen. In diesem Jahr erstreckt sich der Aktionstag auf die Spieltage 18 und 19 der Bundesliga und Zweiten Bundesliga vom 27. bis 29. Januar sowie vom 3. bis 5. Februar.

Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Die nationalsozialistischen Verbrechen waren möglich, weil es aktive Täterinnen und Täter sowie Unterstützende gab, aber auch, weil zu viele Menschen wegschauten. Umso bedeutungsvoller war der Einsatz der Menschen, die Verfolgten geholfen und Widerstand geleistet haben, darunter viele Frauen. Etliche von ihnen wurden von den Nationalsozialisten jedoch selbst verfolgt und ermordet. Damit ihre Namen nicht in Vergessenheit geraten, soll am 19. Erinnerungstag im deutschen Fußball insbesondere der Frauen im Widerstand gedacht werden.

Besondere Vorbilder

Zum Beispiel Martha Wertheimer (1890 - 1942), die in den 1920er Jahren Schriftstellerin, Aktivistin, Fechterin und bei Eintracht Frankfurt für die Vereinsnachrichten zuständig war. Im Nationalsozialismus organisierte sie Kindertransporte ins ausländische Exil und engagierte sich in der jüdischen Wohlfahrtspflege. Nach ihrer Deportation im Juni 1942 verliert sich ihre Spur, wahrscheinlich wurde sie im Vernichtungslager Sobibor ermordet.

!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball

Das Netzwerk aus Fangruppen, Fanprojekten, antirassistischen Bündnissen, Amateur- und Profivereinen, der DFL und des DFB, sowie zahlreichen Personen und Institutionen aus der Zivilgesellschaft, organisiert seit 19 Jahren den Erinnerungstag im deutschen Fußball, an den Spieltagen um den 27. Januar.

Kernpunkte der Kampagne sind das mitfühlende Erinnern an das unendliche Leid, das Millionen Menschen in der NS-Zeit erfahren mussten, mit besonderem Blick auf die preisgegebenen Mitglieder der Fußballfamilie, sowie die unbedingte Forderung, alles heute zu tun, „dass Auschwitz nie mehr sein!“

Darüber hinaus versteht sich die Kampagne als historischen und politischen Lern- und Aktionsort, wo sich Menschen, die den Fußball lieben, generationsübergreifend, mit klugen und kreativen Aktionen im Stadion und in der Zivilgesellschaft für ein demokratisches, den Menschenrechten verpflichtetes Gemeinwesen, engagieren.