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15.04.2021
Klub

Glückwunsch, Williiiii!

Anlässlich des 75. Geburtstags von Willi Neuberger blickt die Eintracht-Familie auf eine Karriere zurück, die in mehrerer Hinsicht rekordverdächtig ist – und gratuliert von ganzem Herzen!

„Da erinnert sich doch kaum noch einer dran“, lacht Willi Neuberger, angesprochen auf die langgezogenen „Williii“-Rufe, die in den 1970er und 1980er Jahren durchs Stadion schallten, wenn er am Ball war. Das stimmt aber nicht: Als Neuberger im vorvergangenen Jahr zu Gast auf der Waldtribüne war, begrüßte ihn das Publikum begeistert genau mit diesen Rufen.

Wenn Willi Neuberger loslegte, gab‘s weder für ihn noch die Zuschauer ein Halten.

Am 30. Mai 1981 überholte er beim Auswärtsspiel in München, dessen Ergebnis an dieser Stelle verschwiegen bleibt, den damaligen Rekordbundesligaspieler Sepp Meier (473 Spiele). Am 17. April 1982 knackte er beim Heimspiel gegen Bayern München als erster deutscher Fußballprofi die magische 500er Marke. Dieses Jubiläum konnte erhielt mit einem 4:3-Sieg der SGE einen würdigen Rahmen.

Libero, Linksaußen, Linksverteidiger – Liebling

Neuberger, der 1974 vom Wuppertaler SV zur Eintracht gewechselt war, wurde schnell zum Leistungsträger am Riederwald. In seiner Premierensaison gewann er mit der Eintracht den DFB-Pokal, ein Jahr später erreichte er das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger. Neuberger, der vielseitig einsetzbar war, war lange Zeit Rekordbundesligaspieler. Denn schon vor seiner Zeit bei der Eintracht hatte er für Borussia Dortmund, Werder Bremen und Wuppertal über 250 Bundesligaspiele bestritten.

Hürde genommen: Willi Neuberger knackte als erster Bundesligaspieler die magische Marke von 500 Einsätzen.

Willi Neuberger avancierte bei der Eintracht zum Fanliebling, überzeugte als Libero, Linksaußen, später als linker Verteidiger, der im Vorwärtsgang dank seiner Schnelligkeit brandgefährlich war. Wenn er die Außenlinie entlangspurtete, brandete auf den Rängen das langgezogene „Williiiii“ auf. 1980 gewann der zweimalige Nationalspieler mit der Eintracht den UEFA-Cup, 1981 dann noch einmal den DFB-Pokal. Im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern erzielte Neuberger mit einem Traumtor aus 20 Metern die Frankfurter Führung.

Seine Karriere beendete Neuberger 1983 nach 520 Bundesligapartien. Ein Bestwert, den erst in der Saison 1985/86 Klaus Fichtel einstellte. Heute hält den Rekord Karl-Heinz Körbel. Neuberger arbeitete am Riederwald noch zwei Jahre als Co-Trainer, später war er für einen Sportartikelhersteller tätig. Rekordverdächtig sind übrigens auch die 23 Trainer, unter denen Neuberger in der Bundesliga am Ball, allein 13 davon als Adlerträger. Von Pokalsiegertrainer Dietrich Weise bis Interimsspielertrainer Jürgen Grabowski hat er sie alle erlebt.

Der Eintracht ist Willi Neuberger bis heute verbunden, er besucht die Heimspiele bei jeder Gelegenheit. Und wenn er auf der Waldtribüne zu Gast ist und ihm das Publikum mit einem langgezogenen „Williiii“ huldigt, merkt er, dass sich viele Fans nur zu gut an seine Flankenläufe erinnern. Lieber Williiii, alles Gude zum 75. Geburtstag!