Auch junge Männer und durchtrainierte Sportler können Krebs bekommen. Doch durch Früherkennung lässt sich eine schwere Erkrankung verhindern. Die Relevanz von Gesundheitsvorsorge ist auch in anderen Bereichen wichtig, daher wird die Kooperation über den November hinaus mit weiteren Schwerpunkten ausgedehnt.
Wann ist Movember?
Das Wort Movember setzt sich zusammen aus Moustache, französisch/englisch für Schnurrbart, und November, dem Monat, in dem man seit Jahren auf die Männergesundheit aufmerksam macht. Männer, die an der Aktion teilnehmen, lassen sich ab 1. November einen Schnurrbart wachsen. Die Idee stammt von zwei Australiern, die 2003 den ersten Movember angeregt haben, und damit den Grundstein für die weltgrößte Crowdfunding-Organisation für Männergesundheit gelegt haben. In Deutschland gibt es seit 2012 Aktionen zum Movember. Im Fokus vom Movember sind die Themen Prostatakrebs, Hodenkrebs, psychische Gesundheit und Suizidpräventation. Das Ziel ist, dass Männer glücklicher, gesünder und länger leben.
Hodenkrebs ist eine seltene Krebsart, jedoch der häufigste Krebs junger Männer und somit eine unterschätzte Gefahr. Prostatakrebs wiederum ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern aller Altersstufen. Prof. Dr. med. Felix K.-H. Chun erklärt, dass die mangelnde Früherkennungsbereitschaft dazu geführt habe, dass sich das Prostatakarzinom nach den Lungenerkrankungen zur zweithäufigsten Krebstodesursache von Männern in Deutschland entwickelt habe. Seine Kollegin Humke ergänzt: „Die Heilungschancen bei diesen Krebsarten sind sehr gut – aber nur, wenn der Krebs rechtzeitig diagnostiziert wird.“
Das Thema Hoden- oder Prostatakrebs ist in der Fußballbundesliga sehr aktuell: Bei mehreren Spielern wurde in jüngerer Vergangenheit eine Erkrankung festgestellt. Aber natürlich sind nicht nur Profisportler betroffen, sondern alle Männer haben ein höheres Risiko. „Männer sterben früher als Frauen, unter anderem, weil sie seltener zu Früherkennungsuntersuchungen gehen, über Symptome schweigen und keine Maßnahmen ergreifen. Dabei können wir männertypische Krebsarten wie Hoden- und Prostatakrebs gut erkennen und sehr erfolgreich behandeln“, erklärt Dr. med. Clara Humke von der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Frankfurt.
Was muss Mann wissen?
Beim Hodenkrebs sind Symptome meist eine schnell auftretende, schmerzlose Schwellung und Verhärtung am Hoden. Um die Krankheit früh zu entdecken, raten Urologen, dass Männer einmal im Monat ihre Hoden selbständig abtasten.
Beim Prostatakrebs gibt es in der Frühphase keine Symptome. Daher ist eine Früherkennungsuntersuchung ab dem 45. Lebensjahr ohne familiäre Vorbelastung – ab dem 40. Lebensjahr mit familiärer Vorbelastung – beim niedergelassenen Urologen sinnvoll. Hier wird die Prostata digital-rektal getastet. Zusätzlich empfiehlt sich eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des PSA-Wertes.
Grundsätzlich sind die Urologen Hauptanlaufpunkt für männliche Patienten und männerspezifische Erkrankungen. Zum Beispiel die Urologie am Universitätsklinikum Frankfurt informiert Sie gerne.
In dieser Saison sind noch Aktivitäten geplant, um Mitglieder und Fans des Vereins auf die Gefahren von Herz-Kreislauferkrankungen hinzuweisen. Eine hohe Anzahl an Todesfällen basiert auf mangelnde Vorsorge. Einer der Gründe, warum die Lebenserwartung im westeuropäischen Vergleich eher gering ist.
Im sogenannten Movember werben die Eintracht und das Universitätsklinikum Frankfurt gemeinsam dafür, dass mehr Männer das Thema Früherkennung ernst- und wahrnehmen. Der Direktor der Urologie Prof. Dr. med. Felix K.-H. Chun findet das großartig und sagt mit einem Augenzwinkern: „Es ist eine tolle Sache, dass sich Eintracht Frankfurt für die Männergesundheit einsetzt! Das hat natürlich eine andere Wirkung, als wenn wir Ärztinnen und Ärzte darüber reden – von uns erwartet man ja nichts anderes.“