„Mir wird nie die Gänsehaut nehmen zu sein, wenn in Zusammenhang mit Eintracht Frankfurt die Champions-League-Hymne gespielt wird“, eröffnete Axel Hellmann am Montagabend die Frankfurter Botschaft im Zentrum von Madrid. Der Vorstandssprecher konkret: „Ein Pflichtspiel bei Atlético Madrid, zu Hause gegen Galatasaray oder bald Liverpool“ – man müsse sich klarmachen, „was das bedeutet für diesen Klub. Was der Sport, die Mannschaft, das Trainerteam und die sportliche Leitung für Eintracht Frankfurt entwickelt und geschaffen haben“. Nämlich mittlerweile Dauergast im Europapokal und zum zweiten Mal in der UEFA Champions League vertreten zu sein.
In diesem Zusammenhang richtete Hellmann auch einen expliziten Dank an die mitgereisten Partner und Sponsoren, „die es erst möglich machen, dass Eintracht Frankfurt europäisch mitspielen darf“. Neben Vertretern von Indeed, adidas, Deutsche Bank, DVAG, Generali oder LOTTO Hessen bildete die Zusammenkunft im Palacio Neptuno einen großen Querschnitt der Eintracht-Familie und Eintracht-Geschichte ab. Aufsichtsrat, Vorstand, Präsidium, Hauptausschuss hier, langjährige Weggefährten wie der ehemalige Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen oder Peter Reichel dort. Reichel war gleich gern gesehen auf dem Podium, immerhin erzielte er im Europapokalachtelfinale 1975 den entscheidenden Treffer zum Weiterkommen gegen – Atlético de Madrid.
„Ich habe nicht so viele Tore gemacht, dieses war ein besonderes, etwas ganz Einmaliges! Es war eine großartige Sache, mit zwei Weltmeistern zusammenzuspielen. Grabi, Holz, Nickel und wir anderen wussten immer, was der andere macht“, erinnerte sich Reichel, als wäre das letzte Aufeinandertreffen erst gestern gewesen.
Im Hier und Heute legte Hellmann Wert darauf, „die Erwartungshaltung nicht ins Unermessliche steigen zu lassen mit Blick darauf, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten unsere Hauptkonkurrenten in der Bundesliga haben“. Natürlich gehe es nicht mehr um Abstiegskampf, aber „die Champions League ist auch nicht das Normalmaß“. Gerade hier in Madrid hingen „die Trauben besonders hoch“. Gleichwohl sei die SGE ein Verein, „der gerne ab und zu nach diesen Träubchen greift“. Wie zum Beispiel 2022 in der Europa League gegen Barca.
Als danach Markus Krösche im Gespräch mit Moderatorin Alina Friedrich das Wort hatte, erklärte der Sportvorstand den Reiz der Königsklasse als „besten Wettbewerb im europäischen Klubfußball“. Es sei „eine Ehre“ und mache „stolz, mit der Eintracht hier mitzuspielen“. Mit einem großen Lob wandte sich Krösche auch an die Eintracht Frankfurt Event GmbH , die diesen Festabend, garniert von hispanischen Klängen und iberischen Leckereien, auf die Beine gestellt hat.
Konkret nach Atleti befragt, erwartet Krösche „eine Mannschaft, die über Aggressivität und Emotionen kommt. Sie machen es seit 15 Jahren sehr gut, standen in zwei Champions-League-Finals“. Entsprechend erwartet Krösche „einen Härtetest gegen eine der besten Mannschaften Europas. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie sich unsere Mannschaft gegen diesen außergewöhnlichen Gegner in einem außergewöhnlichen Stadion schlagen wird!“
Der Ort des Königsklassen-Intro war schon mal verheißungsvoll, immerhin schlagen normalerweise die Colchoneros im Palacio Neptuno auf, wenn sie etwas zu feiern haben. Keiner der Beteiligten ließ einen Zweifel daran, dass allein die Teilnahme im Feld der Besten der Besten ein besonderer Anlass ist. Der über alle Wände der im 17. Jahrhundert errichteten Halle ausgestrahlte Champions-League-Trailer tat sein Übriges.
Überhaupt war die letzte Frankfurter Botschaft im Mai 2023 vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin. Eben dort fand 2017 auch die erste von nun acht Frankfurter Botschaften statt.