Am Donnerstag, 7. Oktober, hat Oliver Frankenbach im Namen von Eintracht Frankfurt die aktuellen Finanzdaten veröffentlicht.
Der Fußballbundesligist hat in der abgelaufenen Spielzeit 2020/21 einen Umsatz von 160,4 Millionen Euro verbucht. Die Abstriche im Vergleich zur Vorsaison (278,1 Millionen Euro) hängen unweigerlich mit den Folgewirkungen der Coronapandemie zusammen. Hauptsächlich dieser nicht nur wirtschaftlich einschneidenden Situation ist auch der Verlust nach Steuern von 36,1 Millionen Euro geschuldet. 2019/20 hatte ein Gewinn nach Steuern von 18,7 Millionen Euro zu Buche gestanden. Da aber auch bereits die Saison 2019/20 durch die Pandemie beeinflusst wurde (circa minus 9,0 Millionen Euro), hat Eintracht Frankfurt bisher durch Corona bedingte Verluste von 45,0 Millionen Euro angehäuft.
Zwangsläufige Verluste im Heimspielbetrieb
Insbesondere vor dem Hintergrund der nahezu komplett ohne Zuschauer stattgefunden Vorsaison ist die Verschiebung der Umsatzanteile gegenüber der Vorsaison zu erklären. 2019/20 beliefen sich die Einnahmen aus dem Heimspielbetrieb (Ticketing und Hospitality) noch auf 38,6 Millionen, in der Spielzeit darauf auf lediglich 0,5 Millionen Euro.
Eigenvermarktung zahlt sich aus
Weil in Zeiten eines mit wenigen Ausnahmen zurückhaltenden Transfermarkts auch die Erlöse aus Spielerverkäufen von 101,7 auf 26,0 Euro zurückgingen, nahmen nicht zuletzt die medialen Verwertungsrechte eine wesentliche Rolle ein. Zwar war auch in diesem Segment – zumal ohne die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb – ein Rückgang von 91,1 auf 80,8 Millionen Euro zu verzeichnen. Gleichzeitig bildete dieser Umsatzbereich mit einem Anteil von 50,4 Prozent den Löwenanteil entgegen zuvor 32,8 Prozent. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass der Bundesligist trotz der Pandemie einen Anstieg der Umsätze im Bereich Werbung von 24,7 Millionen Euro auf 31,8 Millionen Euro zu verzeichnen hatte. Dies zeigt, dass die Schritte in die Eigenvermarktung sowie den Betrieb des Stadions strategisch wie auch ökonomisch sinnvoll waren.
Betriebliche Aufwendungen reduziert
2020/21 gewichteten sich die Umsätze wie folgt: Mediale Rechte (80,8 Millionen Euro / 50,4 Prozent), Werbung (31,8 / 19,8), Transfers (26,0 / 16,2), Merchandising (11,1 / 6,9), Sonstige (10,2 / 6,4), Zuschauer (0,5 / 0,3).
Nichtsdestotrotz ist es Eintracht Frankfurt durch diverse Maßnahmen, wie Kosteneinsparungen und Gehaltsverzicht, gelungen, die betrieblichen Aufwendungen deutlich zu reduzieren. Nach 242,5 Millionen Euro in 2019/20 waren es in 2020/21 lediglich 194,8 Millionen Euro.
Finanzschulden gestiegen
Auch wenn das Eigenkapital von 53,4 auf 39,0 Millionen Euro geschrumpft ist, konnte die Eintracht durch das in der Vergangenheit geschaffene Polster sowie die im April 2021 vollzogene Eigenkapitalmaßnahme und die Aufnahme eines weiteren Gesellschafters die erfahrenen Verluste vergleichsweise unbeschadet abfedern. Darüber hinaus sind die Finanzschulden von 37,2 auf 46,3 Millionen Euro gestiegen, welches neben dem fortschreitenden Bau des Profi Camps auch auf die Aufnahme betriebsnotwendiger Fremdmittel zurückzuführen ist. Den sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Zukunft lassen die Verantwortlichen in Anbetracht positiver Tendenzen wie der steigenden Stadionkapazität aber mit Zuversicht entgegenblicken.