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19.03.2024
Event

Feierlicher Frühjahrsempfang in der Alten Oper

Ein würdiger Rahmen mit Reden, Filmen, Nostalgie sowie Ambitionen und Emotionen. Der Frühjahrsempfang steht ganz im Zeichen des 125-jährigen Vereinsbestehens.

Moderatorin Laura Wontorra hatte eine magische Nacht wie diejenigen, „die ich in der erfolgreichen Europapokalsaison gesehen habe“, versprochen – und das Programm hielt Wort. In der Alten Oper feierte Eintracht Frankfurt am Dienstagabend mit über 1000 Gästen aus Gesellschaft, Wirtschaft, Medien und Sport sowie Repräsentanten der Eintracht-Familie den Frühjahrsempfang, dessen Schwerpunkt der 125. Geburtstag des Vereins war.

Emotionaler Höhepunkt war der Zusammenschnitt der schönsten Tore der Vereinsgeschichte, die Kapitän Sebastian Rode bei seinem Gastauftritt im neuen Musical von Henni Nachtsheim „Adlerherzen“ einleitete. Beim „Tor des Jahres“ von Jay-Jay Okocha gab es sogar Szenenapplaus.

„Fairness, Mitmenschlichkeit und Respekt“

Bereits der erste Filmbeitrag mit den größten Erfolgen aus 125 Jahren hatte für Gänsehaut im Publikum gesorgt und leitete eine Zeitreise ein, in die sich die Wortbeiträge danach nahtlos einreihten. Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann betonte ebenso wie Hessens Ministerpräsident Boris Rhein die Symbiose zwischen der Eintracht, der Stadt und der Region.

Die Gesellschaft kann vom Sport im Allgemeinen und von Eintracht Frankfurt im Speziellen lernen.

Boris Rhein, Ministerpräsident Hessen

„Die Eintracht ist tief verwurzelt in der Stadt und der Region. Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen ist unsere Währung. Wir wollen internationale Spiele machen und wahrgenommen werden als Marke, aber in dieser Region basiert der gesamte Wohlstand unseres Klubs“, sagte Hellmann, zu dessen Worten später perfekt auch die Ausführungen von Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG, und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef passten. Sie betonten jeweils die „Verankerung der Weltmarke Eintracht Frankfurt in der Region“, Josef bezeichnete unterdessen den nun 125 Jahre alten Klub als „Glücksfall für die Stadt und die Region“ sowie als „Klammer für die Menschen“.

Rhein meinte unterdessen: „Die Eintracht ist ein Traditionsverein, den man kein zweites Mal findet. Die einzigartige Verbundenheit zeigt sich bei ‚Eintracht in der Region‘, mit dieser Kampagne kommt die Eintracht zu den Menschen. Der Adler auf der Brust steht zudem für Fairness, Mitmenschlichkeit und Respekt.“

Hellmann nannte zudem zwei Themen, die extrem wichtig für Eintracht Frankfurt seien: „Wir sind ein Leistungssportverein, das ist das Klubkonzept. Und die Verbindung zwischen Tradition und Moderne, dieses Spannungsfeld ist eine große Herausforderung.“ Der Geburtstag „ist ein Jubiläum für das ganze Klubkonzept. Das ist Ambition und Leistung“. Zudem betonte er die in Frankfurt „besondere Verbindung zwischen Partnern, Investoren, den Fans und der Basis“. Diese Verbindung zu stärken, sei auch in den nächsten 125 Jahren das Ziel. Rhein dankte insbesondere den Ehrenamtlichen: „Die Gesellschaft kann vom Sport im Allgemeinen und von Eintracht Frankfurt im Speziellen lernen. Ohne Breite keine Spitze, ohne Spitze keine Breite. Ich möchte allen danken, die Eintracht Frankfurt zu einem so einzigartigen, sozialen und erfolgreichen Verein machen.“

Von Egon Loy bis Peter Fischer, von Grabi und Holz

Hans-Joachim Watzke, Sprecher des Präsidiums der DFL, und DFB-Präsident Bernd Neuendorf gingen auf die „enorme Bedeutung der Eintracht im deutschen Fußball“ (O-Ton Neuendorf) ein und verknüpften dies in ihrem Grußwort mit den persönlichen Berührungspunkten. Watzke habe Sammelbilder von Weilbächer, Solz, Pfaff, Loy und Co. zu Hause gehabt, sprach von der „unglaublichen Wucht im Stadion“ beim Spiel gegen West Ham United und drückte seine Wertschätzung gegenüber drei Eintrachtlern besonders aus, die er persönlich ansprach: Heribert Bruchhagen („du hast dem Klub viel Seriösität gegeben“), Peter Fischer („Respekt vor 24 Jahren Präsidentschaft, in der du gegen alle Widerstände Werte vertreten hast“) und Axel Hellmann („du hast Mut, Verlässlichkeit und Wumms“).

Neuendorf bezeichnete Eintracht Frankfurt als „absolutes Aushängeschild. Der Verein bedeutet für die Menschen in der Stadt, in der Region, aber auch darüber hinaus wahnsinnig viel.“ Es gebe andere Klubs, die über mehr Geld verfügen – „aber nicht über mehr Emotionen“. Außerdem sei die Eintracht mittlerweile ein „Klub der Beständigkeit“. Er erinnerte zudem an große Eintracht-Namen wie Jürgen Grabowski, Bernd Nickel und Helmut „Sonny“ Sonneberg. Letzteren habe er kennengelernt, seine Geschichte habe „Fans zum Aufstehen gegen Rassismus und Antisemitismus“ ermutigt.

Der zweite Teil des Abends bestand aus mehreren Talkrunden, in denen neben Sewing und Josef auch Sportvorstand Markus Krösche sowie die beiden Profi-Cheftrainer Dino Toppmöller und Niko Arnautis zu Wort kamen. Krösche sprach von einem „interessanten, dynamischen und spannenden Klub“, in dem ihn „die Leidenschaft und die Reisefreudigkeit der Fans“ beeindrucke.

Arnautis, seit Geburt mit „der Eintracht-DNA infiziert“, und Toppmöller, dessen Vater die Eintracht coachte, als er zwölf Jahre alt war, berichteten von ihren ersten Berührungspunkten mit der Eintracht und gingen auf das aktuelle sportliche Geschehen in ihren Mannschaften ein. Arnautis griff dabei die Vereinserfolge und den Wunsch von Mike Josef, mal wieder einen Titel auf dem Römer feiern zu wollen, auf und meinte: „Wir haben im DFB-Pokal in dieser Saison hoffentlich noch zwei Spiele und wollen dann den Pokal in die Höhe stemmen.“ Es war das passende Schlusswort unter einen Abend voller Erfolge, Emotionen und Erinnerungen. Und das Ganze, Zitat Bernd Neuendorf, „In Eintracht“.