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05.12.2022
Verein

Eintracht Frankfurt nimmt Abschied von Rolf Heller

In einer bewegenden Zeremonie haben sich rund 150 Eintrachtlerinnen und Eintrachtler von Ehrenmitglied Rolf Heller verabschiedet, der Ende Oktober nach langer Krankheit verstorben ist.

Über 40 Jahre lang war Rolf Heller Teil von Eintracht Frankfurt, und prägte zu Lebzeiten nicht nur den Verein, sondern auch den Hessischen Fußballverband sowie den BSG Chemie Leipzig und den FC Rot-Weiß Erfurt. Der gebürtige Riederwälder, der 1979 erst stellvertretender Leiter der Eintracht-Fußballabteilung wurde und diese ab 1986 hauptverantwortlich übernahm, wurde 1996 nach dem ersten Abstieg aus der ersten Bundesliga Präsident des Vereins. Auch nachdem er sein Amt im Jahr 2000 niedergelegt hatte, blieb Heller dem Verein als Ehrenmitglied und später auch als Mitglied des Ehrenrats erhalten und übernahm bis zu seinem Tod am 23. Oktober den Vorsitz des Gremiums. Am Samstag haben sich der Verein, der Hessische Fußballverband und weitere Weggefährten in der Wolfgang Steubing Halle von Rolf Heller verabschiedet und sein Engagement gewürdigt.

Heller prägte auch den Fußball in Hessen

Rund 150 Personen, darunter Weggefährten, Freunde und Mitglieder, versammelten sich am Samstagnachmittag am Riederwald, um Rolf Heller gemeinsam zu gedenken. Um 17 Uhr wurde die Gedenkfeier von Stadionpfarrer Eugen Eckert eröffnet, bevor Rolf Hellers Söhne Oliver und Stefan das Wort ergriffen. Stefan berichtete über Familienerlebnisse mit der Eintracht und erinnerte an das DFB-Pokalspiel bei den Stuttgarter Kickers, dass er gemeinsam mit seinem schwerkranken Vater im Krankenhaus per Newsticker verfolgt hatte. Oliver und Stefan bedankten sich bei allen Eintrachtlern im Stadion, die dem Vater bei den Spielen gegen Marseille und gegen Dortmund einen so würdigen Abschied bereitet haben und zeigten sich auch beeindruckt, dass der Verein in der Wolfgang Steubing Halle diese Erinnerungsstunde organisiert hat. 

Mit Jörn Metzler richtete daraufhin der Schatzmeister des Hessischen Fußballverbands, dem Heller als Verbandsrechtswart im Verbandsvorstand von 1982 bis 1994 sowie als Vorsitzender des Kreissportgerichts von 2012 bis 2020 ebenfalls seinen Stempel aufdrückte, das Wort an die Anwesenden. „Es bleiben Spuren seines Lebens, seines ehrenamtlichen Schaffens, in Form von Gedanken, Bildern und Augenblicken, die ihr, die wir gemeinsam erlebt haben. Wir verneigen uns vor deinem beispiellosen jahrzehntelangen Engagement für den Hessischen Fußballverband“, so Metzler.

Auch die Fan- und Förderabteilung verabschiedete sich in Person von Guido Derckum von dem ehemaligen Präsidenten, der während seiner Amtszeit stets die Rechte und Wünsche der Fanszene im Blick hatte. „Rolf Heller war der erste Präsident, der die Fans ermutigt hat, aktiv am Vereinsleben teilzunehmen. Die Verbesserung der Stimmung durch den Umzug vom G-Block auf die Gegentribüne, die aktive Würdigung der Vereinshistorie oder die Schaffung einer eigenen Internet-Seite für die Eintracht – Rolf Heller nahm Fans in die Verantwortung und nutzte so die bis dato brachliegenden Ressourcen“, erinnerte Derckum an die Präsidentschaft von Rolf Heller.

Sein Tod ist nicht nur für den Verein, sondern auch menschlich und privat ein großer Verlust.

Peter Fischer

Auch durch musikalische Beiträge wurde Heller an diesem Nachmittag gewürdigt. So rührte nicht nur „Time to say goodbye“ von Andrea Bocelli und Sarah Brightman die Anwesenden zu Tränen, sondern auch Gavin Sutherlands „I am Sailing“, sowie Leonard Cohens „Hallelujah“, das Petra Berghaus und Eugen Eckert anlässlich der Gedenkfeier umgeschrieben hatten. „Du bleibst geliebt, du wirst vermisst, wir woll’n dich auf dem letzten Weg begleiten, Halleluja“, so lautete es in dem Text, der für einen ganz besonderen Moment in der Wolfgang Steubing Halle sorgte.

Abschließend trat Peter Fischer an das Mikrofon, um seine letzten Worte an Rolf Heller zu richten. Fischer, der das Präsidentenamt vor 22 Jahren von Rolf Heller übernahm, bedankte sich für dessen Engagement im Verein und die stetige Unterstützung. „Rolf war nicht nur Funktionär und Ehrenmitglied im Verein, sondern vor allem auch ein guter Freund“, so Fischer. „Gerade zu Beginn meiner Präsidentschaft konnte ich mich immer auf Rolf verlassen, der mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Sein Tod ist nicht nur für den Verein, sondern auch menschlich und privat ein großer Verlust.“

Die Gedenkstunde endete mit der Eintracht-Hymne „Im Herzen von Europa“, gespielt auf dem Piano, mitgesungen von den Gästen und visuell unterlegt mit Fotos von Rolf Heller. Wir werden dich immer in Erinnerung behalten, Rolf!