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15.04.2025
Klub

Ein wegweisendes Jahr

2018 startete Caja Zohren mit einem FSJ bei Eintracht Frankfurt. Es folgten Tätigkeiten in der Fanabteilung und im Scouting. Im Interview erklärt sie, warum das FSJ ein wichtiger Schritt für ihre Zukunft war.

Warum hast du dich denn damals dafür entschieden, ein FSJ bei Eintracht Frankfurt zu machen?
Von Anfang an haben sich die Aufgaben ziemlich spannend angehört. Ich habe selbst früher Fußball bei der Eintracht gespielt und kannte den Verein dementsprechend bereits. Grundsätzlich war es vor allem die Neugier, Einblicke in den organisierten Sport zu bekommen, sodass das FSJ eine coole Möglichkeit, da mal reinzuschnuppern. Sport und Arbeit verbinden zu können, klang für mich perfekt. 

Wie sah so ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Es war einfach super vielfältig. Wir waren ja zu zweit und haben erst einmal alles zusammen erlebt. Morgens sind wir meistens mit der Pausenliga in einer der zahlreichen Grundschulen in den Tag gestartet, mittags standen zwei Stunden „Schulkids in Bewegung“ auf dem Plan und nachmittags waren wir dann mit der Ballschule unterwegs. Natürlich haben wir auch ganz viele Einblicke in die unterschiedlichsten Abteilungen bekommen. Egal, ob bei der Saisoneröffnungsfeier oder in der Mitgliederbetreuung, wo wir jeweils helfen durften. Alles, was irgendwie anstand und bei dem wir unterstützen konnten, haben wir mitgenommen. Es war wirklich alles dabei und dadurch echt abwechslungsreich. Über das Jahr hinweg haben wir dann noch die DOSB-Trainerlizenz abgeschlossen und bekamen die Möglichkeit, beispielsweise eine Fortbildung bei der Heidelberger Ballschule zu besuchen.

Sport und Arbeit verbinden zu können, klang für mich perfekt. 

Caja Zohren

Kannst du denn sagen, was dein Highlight in der ganzen Zeit war?
Für mich ist das kein klarer Moment, sondern mehr die Menge und Vielfalt an Erfahrungen und Erlebnissen, die wir in diesem Jahr sammeln durften. Es war wirklich sehr eindrucksvoll und wenn man überlegt, dass es mein erstes Jahr im Berufsleben war, war es für mich ein sehr besonderes. Vor allem im Team zu arbeiten hat mir Spaß gemacht. Luca, mein Mit-FSJler, und ich haben uns da super ergänzt. 

Gab es im Gegenzug vielleicht auch Herausforderungen?
Ich glaube, sobald du deine ersten Schritte ins Berufsleben wagst, ist vieles neu und fühlt sich vielleicht zu Beginn herausfordernd an. Gerade am Anfang hast du zahlreiche neue Aufgaben und schon auch große Verantwortung, die nach der Schule vielleicht erst einmal neu sein können. Wir sind aber von Anfang an dabei immer unterstützt worden und haben viele Fragen gestellt, auf die wir auch immer eine Antwort bekommen haben. Dadurch hat es sich eigentlich nie wirklich nach einer Herausforderung angefühlt. 

Gibt es bestimmte Fähigkeiten, von denen du heute sagen würdest, die hast du aus dem FSJ mitgenommen?
Ich habe in dem Jahr sehr intensiv mit Menschen zusammengearbeitet, vor allem im Sport-Kontext, egal ob mit Kindern oder Erwachsenen. Da habe ich eine Menge über mich, aber natürlich auch über andere gelernt. Und ich glaube, dass man dabei anfängt, das erste Mal in der Praxis passende Lösungen für unterschiedliche Probleme zu finden, indem man sich einfach auch viel austauscht und neuen Menschen begegnet. Die Menschenkenntnis erhöht sich, du wirst toleranter gegenüber Stresssituationen, du musst Entscheidungen treffen und stehst allein dadurch mehr für dich ein. 

„Für alle, die Lust dazu haben: Traut euch, offen zu sein, habt Vertrauen in euch und habt Spaß an dem, was ihr macht“

Wie ging es denn nach dem FSJ für dich weiter?
Gegen Ende des FSJs hat sich für mich die Möglichkeit ergeben, zeitgleich mit dem Beginn des Studiums im Bereich Sport- und Erziehungswissenschaften, als Werkstudentin in der Fan- und Förderabteilung übernommen zu werden. Das war eine schöne Fügung, da bei der Fanabteilung gerade das Projekt Walking Football begonnen hat, das ich dann von Anfang an begleiten durfte und während meines Studiums projektverantwortlich betreut habe. Inhaltlich war das für mich der nächste Schritt, in dem ich mich enorm weiterentwickeln konnte. Ich habe viel Verantwortung bekommen, und das nicht nur als Trainerin auf dem Platz, sondern vor allem auch in der Projektentwicklung, national wie international. Das hat mich definitiv auch persönlich weitergebracht. Parallel zu meinem Werkstudentenjob lief das Studium an der Goethe-Uni. Dort hatten wir die Möglichkeit, einen Schwerpunkt auf die Sportart Fußball zu legen. Ich habe früher selbst gespielt, meine erste Trainer-Lizenz während meines FSJs gemacht und durch diesen Schwerpunkt letztlich Einblicke in Trainingssteuerung, Analyse- und Nachwuchsarbeit in Fußball-Leistungszentren bekommen. Der eigentliche Schritt ins Scouting, den ich gegangen bin, kam über meinen damaligen Dozenten, der den Kontakt zu Eintracht Frankfurt hergestellt hatte. Kurz bevor ich mit dem Schreiben meiner Bachelorarbeit begonnen habe, habe ich dann tatsächlich meinen Vertrag als Recruitment Analyst im Frauenfußball bei Eintracht Frankfurt unterschrieben und kümmere mich nun um die Prozesse in den Bereichen Scouting, Datenanalyse und Sporttechnologie. 

Würdest du jetzt im Nachhinein sagen, dass man das FSJ bei Eintracht Frankfurt weiterempfehlen kann?
Auf jeden Fall! Man hat schon einen sehr vielfältigen und spannenden Tagesablauf. Es ist abwechslungsreich und gerade für diese ersten Schritte im Berufsleben ein sehr angenehmer Weg. Vor allem die Abwechslung zwischen der Arbeit mit Kindern im Sport oder auch der Einblick in einen Büroalltag hat mir viel Spaß gemacht. Ich glaube, dass man einfach auch ein Typ Mensch sein muss, der jede Herausforderung annimmt, offen ist und sich für den Sport motivieren kann. Das Jahr hat mich definitiv weitergebracht und mich entwickelt. Lässt man sich ein Jahr darauf ein und arbeitet mit unterschiedlichsten Menschen in einem organisierten Büroalltag, kann man viele unterschiedliche Eindrücke aufsaugen. Das kann ich wirklich nur weiterempfehlen. Für alle, die dazu Lust haben: Traut euch, offen zu sein, habt Vertrauen in euch und habt Spaß an dem, was ihr macht. Dass man Spaß im Berufsleben haben kann, ist absolut möglich und das tut nicht nur dir gut, sondern das sehen auch alle anderen.