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16.04.2021
Verein

Die ersten Schritte ins Arbeitsleben

Als Einsatzstelle für FSJs und BFDs bietet Eintracht Frankfurt jungen Menschen Möglichkeiten zur beruflichen Orientierung.

Die Frage nach der beruflichen Orientierung, stellt sich nicht nur den Spielern des Nachwuchsleistungszentrums, sondern den meisten Jugendlichen nach oder während der Schulzeit. Genau hierfür gibt es die Möglichkeit des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), das jungen Menschen die Chance geben soll, berufliche Praxiserfahrungen zu sammeln und die eigenen Fähigkeiten und Grenzen auszutesten. Auch Eintracht Frankfurt bietet als Einsatzstelle die Option, die Arbeit in einem großen Sportverein kennenzulernen. „Es ist ein wunderbares Überbrückungsjahr zwischen Schule und Uni oder Ausbildung, um sich in einem meist ungewohnten Terrain ausprobieren zu können“, berichtet Gudrun Backhaus, Leiterin der CSR bei Eintracht Frankfurt und verantwortlich für die pädagogische Betreuung der FSJler in der Geschäftsstelle.

Es ist ein wunderbares Überbrückungsjahr zwischen Schule und Uni oder Ausbildung, um sich in einem meist ungewohnten Terrain ausprobieren zu können.

Gudrun Backhaus

Ein Freiwilliges Soziales Jahr ist bei der Eintracht in den Abteilungen Turnen, Triathlon, Ultimate Frisbee sowie in der Geschäftsstelle möglich. Zudem kann ein Bundesfreiwilligendienst (BFD) in der Basketballabteilung absolviert werden. „Es gibt mehrere Variationen.“, erklärt Backhaus. „Direkt in der Geschäftsstelle sind die jungen Erwachsenen hauptsächlich für unsere Schul- und Sportprojekte im Einsatz, zusätzlich werden diverse administrative Aufgaben übernommen.“ Darüber hinaus gebe es eine FSJ-Kooperation mit der Pestalozzischule, die unweit vom Sportgelände am Riederwald angesiedelt ist. „Der Vormittag wird in der Schule verbracht, nachmittags geht es in eine unserer vielen Abteilungen, je nachdem, in welcher Sportart Kompetenzen vorhanden sind. Die dritte Variation findet direkt in den Abteilungen statt“, so Backhaus.

„Ich komme mehr aus mir heraus“

Lia absolviert seit September 2020 ihr FSJ in der Turnabteilung der Eintracht. Nach dem Bestehen ihres Fachabiturs war sie sich noch nicht sicher, welche berufliche Richtung sie einschlagen möchte. „Meine Wahl stand zwischen dem sportlichen Bereich und der Arbeit mit Kindern“, erzählt sie. „Deshalb fand ich, dass das FSJ bei der Eintracht eine super Möglichkeit ist, weil da beides mit einfließt.“ Lia unterstützt die Turnabteilung vor allem in den Trainingsstunden der Kleinkinder und Jugendlichen bis 14 Jahre und hat schon jetzt das Gefühl, dass ihr die Arbeit bei ihrer beruflichen Orientierung helfe.

Doch auch in Ihrer persönlichen Entwicklung habe sie von dem FSJ profitiert. „Ich denke ich bin offener geworden und komme mehr aus mir heraus“, berichtet sie. Seit über zehn Jahren schon bietet die Turnabteilung die Möglichkeit eines freiwilligen Jahres an. „Es ist eine tolle Chance, einen großen Verein mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen“, erklärt Abteilungsmanagerin Sabine Urban. „Viele, die ihr FSJ bei uns absolviert haben, haben es außerdem auch als Chance genutzt, sich persönlich weiterzuentwickeln.“ Auch Gudrun Backhaus bestätigt dies: „Es werden viele neue Skills erworben und vorhandene erweitert. Selbstständiges Arbeiten, das Übernehmen von Verantwortung, ausgeprägte Sozialkompetenzen, um nur einige zu nennen.“

Luis, der gemeinsam mit Michelle das FSJ in der Geschäftsstelle absolviert, reizt insbesondere die gesellschaftliche Bedeutung der Aufgaben.

Auch Luis, der sein FSJ in der Geschäftsstelle verbringt, hat persönlich von seiner Zeit bei der Eintracht profitieren können: „Ich habe vor allem gelernt, vor einer Gruppe zu sprechen. Über die Zeit wird man darin viel selbstsicherer und selbstbewusster“, erzählt der ehemalige Osnabrücker, der für das FSJ nach Frankfurt gezogen ist. Ihn habe besonders das Mitwirken bei den sozialen Projekten des Vereins gereizt: „Man hat als Verein ja auch eine gesellschaftliche Aufgabe“, erklärt er. „Dass man dann in die Schulen geht, die Kinder zu mehr Sport motiviert und auch ein Angebot neben dem Sportunterricht schafft, finde ich toll.“

„Es ist schön, wenn man sieht, dass die Kinder Spaß haben“

Die Arbeit mit dem Sportlichen Nachwuchs steht auch beim FSJ in der Triathlon-Abteilung im Vordergrund. Konstantin, der das Jahr bei der Eintracht im Rahmen des praktischen Teils seines Fachabiturs absolviert, übernimmt in der Abteilung aber auch verschiedene administrative Aufgaben. „Da ich Sportmanagement studieren möchte passt das sehr gut, weil ich auch einen ziemlich guten Einblick in die internen Vorgänge der Abteilung bekomme“, berichtet er. Doch auch das Training mit den Kindern bereite ihm viel Spaß: „Es ist einfach schön, wenn man sieht, dass die Kinder Spaß haben, aus dem Training gehen und gut gelaunt sind. Das hebt auch die eigene Laune.“

Das Training und die Freude der Kids sorgen auch bei Konstantin für gute Laune.

Vorerfahrungen im Trainieren von Kindern habe Konstantin keine gehabt. „Da wird man in den Seminaren der Sportjugend (Anm. der Redaktion: der Trägerverband des FSJs) allerdings gut drauf vorbereitet“, erklärt er. Auch Sabine Urban verweist auf die Arbeit der Sportjugend: „Bei den Seminaren lernen die Jugendlichen FSJler aus anderen Vereinen kennen und können zudem ihre Übungsleiter-C-Lizenz ablegen.“

Wir sind eine agile, innovative Abteilung und freuen uns, wenn sich auch unsere FSJler mit ihren Ideen einbringen möchten.

Sabine Urban

Raum für Ideen

Auch für Eintracht Frankfurt sind die FSJler ein großer Gewinn: „Vielfältigkeit ist auch im Mitarbeiterbereich ein großes Plus.“, erklärt Gudrun Backhaus. „Je größer die Range in Bezug auf das Alter und den persönlichen Hintergrund ist, desto mehr kann man voneinander lernen.“ Auch Sabine Urban schätzt den Austausch mit den jungen Mitarbeitern: „Wir sind eine agile, innovative Abteilung und freuen uns, wenn sich auch unsere FSJler mit ihren Ideen einbringen möchten.“ Obwohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch Einfluss auf die Arbeit der FSJler haben, bekommen diese viele Möglichkeiten, sich in die Vereinsarbeit einzubringen. „Wir hoffen sehr, dass wir in der zweiten Jahreshälfte langsam wieder unseren Regelbetrieb aufnehmen können- und nehmen noch Bewerbungen für das FSJ-Jahr ab September 2021 entgegen“, so die Abteilungsmanagerin.