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30.10.2020
Klub

Deutscher Fußball-Kultur Preis für Weltmeister um Alfred Pfaff

Die Weltmeister von 1954 sowie Silvia Neid werden als Jahrhundert-Vorbilder mit dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet.

In Gedenken an den Gründer des kicker Walther Bensemann zeichnet der gleichnamige Preis Persönlichkeiten aus, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben. Der Preis geht in diesem Jahr anlässlich des 100. Jubiläums des kicker erstmalig an zwei Seiten. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine sechsköpfige Jury, deren Vorsitz Rainer Holzschuh, Herausgeber des kicker, innehat. Die Verleihung erfolgt am 30. Oktober als Online-Gala aus der Nürnberger Tafelhalle.

Den Walther-Bensemann-Preis erhalten in diesem Jahr die ehemalige Bundestrainerin Silvia Neid für ihr Engagement im Zuge der Bewerbung für die Austragung der Frauen-Weltmeisterschaft 2027 in Deutschland sowie die Weltmeister von 1954. Die Auszeichnung geht an die Weltmeister von 1954, „weil sie die Pioniere waren, die als ganz normale Fußballer Personen der Zeitgeschichte wurden und diese Rolle auch zeitlebens annahmen“, so die Begründung von Rainer Holzschuh. Zu eben diesen Weltmeistern gehört auch Alfred Pfaff, Ehrenmitglied und Ehrenspielführer von Eintracht Frankfurt (*16. Juli 1926 - † 27. Dezember 2008).

...weil sie die Pioniere waren, die als ganz normale Fußballer Personen der Zeitgeschichte wurden und diese Rolle auch zeitlebens annahmen.

kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh

Pfaff kam während der Weltmeisterschaft 1954 auf einen Einsatz. Beim 3:8 gegen Ungarn in der Gruppenphase erzielte er das 1:3 und gehört damit zur „Mannschaft des Jahrhunderts“. Für die deutsche A-Nationalmannschaft lief er insgesamt sieben Mal auf. Das wirkt wenig für einen Spieler wie Pfaff, der Zeit seiner Kariere mit einem überragenden linken Fuß, gefährlichen Pässen und seinem fußballerischen Können im Allgemeinen viele Spieler seiner Generation überstrahlte. Doch der waschechte Frankfurter Bub spielte die gleiche Position wie der Spielmacher der Nationalmannschaft. Das war niemand Geringeres als Fritz Walter, dem Bundestrainer Sepp Herberger damals den Vorzug gab.

Alfred Pfaff galt als herausragender Techniker und Spielmacher, der für die Eintracht von 1949 bis 1961 in der damals erstklassigen Fußball-Oberliga Süd 301 Ligaspiele absolvierte und 103 Tore erzielte. Pfaff war zudem der Kopf der Frankfurter Meisterelf von 1959 – doch nicht nur das 5:3 gegen Kickers Offenbach ist untrennbar mit ihm verbunden. Auch die Spiele im Europapokal der Landesmeister während der Saison 1959/60 gegen die Glasgow Rangers  sowie das Finale gegen Real Madrid (3:7) bringt man unweigerlich mit ihm in Verbindung. Pfaff blieb mit seinem WM-Titel nicht alleine, in den folgenden Jahrzenten folgten ihm unter anderem die Adlerträger Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski (WM 1974 in Deutschland) sowie Uwe Bein (WM 1990 in Italien).