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09.12.2020
Soziales

Danke, Marion und Dirk!

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) sagt Eintracht Frankfurt wieder „Danke ans Ehrenamt“.

Rund 1,7 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich und freiwillig für den Fußball. Und auch bei Eintracht Frankfurt geht es ohne das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Helferinnen und Helfer nicht. Zwei von ihnen sind Marion Beier und Dirk Thoma. Bis zum Sommer dieses Jahres für verschiedene Vereine zuständig, ziehen beide nun – seit der Fusion der Eintracht mit dem 1. FFC Frankfurt – an einem Strang. Und bereits nach wenigen Monaten wird deutlich: Das neu zusammengestellte Team rund um den Frauen- und Mädchenfußball, dem unter anderem auch Marion und Dirk angehören, strotzt vor Energie. Einzig und allein die Coronapandemie bremst den großen Tatendrang bisher noch aus.

Beier: „An der Basis kann ich am meisten bewirken“

Diesen Tatendrang verspürt Marion Beier aber nicht erst, seitdem sie sich im Zuge der Fusion der Eintracht anschloss. Insgesamt elf Jahre lang brachte sie den Frauen- und Mädchenfußball beim 1. FFC Frankfurt mit viel Leidenschaft voran. Der Weg der Diplom-Fachwirtin zum viermaligen Champions League Sieger der Frauen war in gewisser Weise vorgezeichnet. Tochter Svenja spielte einige Jahre im Verein, Sohn Sebastian trainierte viele Jahre äußerst erfolgreich nahezu alle Nachwuchsmannschaften des FFC. „2009 kam die Trainerin meiner Tochter auf mich zu und fragte, ob ich mir nicht vorstellen könne, Betreuerin des Teams zu werden. Da ich diese und weitere ehrenamtliche Tätigkeiten zuvor schon beim SV Niederursel übernahm und demnach Erfahrung hatte, stimmte ich gerne zu“, erinnert sich die 53-Jährige.

Doch bei der alleinigen Funktion als Betreuerin blieb es mitnichten. In der Folge eines Rücktritts übernahm Marion zügig mehr Verantwortung und rückte 2010 – also nach nur einem Jahr im Verein – in den Vorstand. Eine parallel aus Eigeninteresse absolvierte Vereinsmanagerlizenz beim Landessportbund Hessen bekräftigte sie in ihrer Entscheidung, die Aufgabe als stellvertretende Vorsitzende anzutreten. Fortan war Marion nicht nur für die Geschäftsstelle, sondern ebenso für die damalige vierte und später dritte Frauenmannschaft, die Mädchenfußballschule und das Talentfördertraining mitverantwortlich und fungierte zusätzlich viele Jahre als Jugendleiterin. Aber nicht nur aus administrativer Sicht galt Marion als unverzichtbare Stütze im Team des FFC. Als Bindeglied zwischen Spielerinnen, Trainern und Eltern hatte sie stets ein offenes Ohr und stand jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr so richtig loslegen können.

Marion Beier

Unter dem Eintracht-Adler führt die gebürtige Frankfurterin ihr mit viel Herzblut ausgeübtes Engagement nun fort – und blickt mit großen Zielen in die Zukunft: „Ich sehe die Fusion als Riesenchance, den Mädchenfußball langfristig auf ein neues Level zu heben. Die riesige Strahlkraft des Vereins Eintracht Frankfurt sowie die zusätzliche Expertise von uns ehemaligen FFC-Mitarbeitern bieten uns im Verbund nahezu optimale Voraussetzungen.“ Wie schon beim FFC liegt Marions Aufgabenbereich auch künftig überwiegend im Nachwuchs. Wie sie verrät, sei ihr das besonders wichtig gewesen: „In Gesprächen mit Siggi Dietrich bezüglich der gegenwärtigen Struktur habe ich den Wunsch geäußert, im Verein angesiedelt zu sein, um weiterhin dem Mädchenfußball anzugehören. Denn an der Basis kann ich meiner Meinung nach am meisten bewirken.“

Rund 15 zusätzliche Stunden opfert die Dreifachmutter für ihr Ehrenamt in einer nicht durch Corona beschränkten Regelwoche – etwaige Partien am Wochenende schrauben die Anzahl gar noch in die Höhe. „Da die ganze Familie fußballverrückt ist, musste ich mich aber nie erklären“, schmunzelt Marion, fügt aber begierig hinzu: „Durch die Coronapandemie konnte ich noch nicht so loslegen, wie ich es gerne getan hätte. Im Team fühle ich mich aber schon jetzt wohl, denn ich spüre, wir ziehen alle an einem Strang. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr richtig loslegen können.“

Thoma: Herzensangelegenheit Mädchenfußball

Auch Dirk Thoma pocht darauf, dem Mädchenfußball endlich wieder mehr Zeit widmen zu dürfen. „Aktuell werden wir ausgebremst. Wir strotzen alle vor Ideen, die wir aktuell aber kaum umsetzen können“ sagt Dirk, der die neue Zusammenstellung in Folge der Fusion sehr begrüßt: „Ich denke, für beide Vereine war es der richtige Schritt. Das Know-how des FFC mit der Professionalität der Eintracht zu vermischen schafft gute Voraussetzungen, den Frauen- und Mädchenfußball nach vorne zu bringen“, schließt er sich der Meinung seiner neuen Kollegin Marion an.

Den Mädchenfußball nach vorne bringen – eine Passion, der sich Dirk schon seit vielen Jahren verschrieben hat. Angefangen habe das nach eigener Aussage vor rund 15 Jahren, als Dirks älteste Tochter beim SV Niederursel mit dem Fußballspielen anfing. Schon damals scheute er sich nicht davor, das Vereinsleben aktiv mitzugestalten und kümmerte sich unter anderem um die Website des Vereins. 2011 zog es ihn, gemeinsam mit seinen beiden Töchtern, zum neu gegründeten SC Riedberg. „Dort hatte sich die Gelegenheit eröffnet, die noch in den Kinderschuhen steckende Frauen- und Mädchenabteilung von Anfang an zu etablieren und aufzubauen“, verrät er. Auf die großen Verdienste, die Dirk für den SC Riedberg leistete und die nachträglich mit einer Ehrennadel und einer Urkunde honoriert wurden, wurde 2015 auch die Eintracht aufmerksam. So ließ es sich Jürgen Müller, stellvertretender Abteilungsleiter Fußball, nicht nehmen, den fleißigen Ehrenamtler mit an Bord zu holen.

Zu sehen, dass sich etwas tut, dass wir etwas bewegen und umsetzen können – das hält meine Motivation stets aufrecht.

Dirk Thoma

Seither kümmert sich der heute 56-Jährige um die vier Nachwuchs-Mädchenmannschaften in sowohl organisatorischen als auch sportlichen Belangen. Sein Hauptaugenmerk legt Dirk dabei auf die U17, als Junioren-Bundesligist das Flaggschiff im Mädchen-Nachwuchs. „Von der Organisation der Busfahrten bis hin zu den Buchungen von Hotels oder Absprachen mit den Verbänden gehört alles zu meinem Aufgabenbereich“, sagt Dirk, der jeden Fortschritt – trotz des sich anbahnenden Mehraufwands – erfreut zur Kenntnis nimmt: „Mit der Fußballschule streben wir eine engere und regelmäßigere Zusammenarbeit an, auch hier werde ich – mit Unterstützung von Marion – als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.“ Mehr Aufgaben, die nun aber auf mehreren Schultern verteilt werden können. Zwar befinde sich das Team um Marion und Dirk aufgrund der Umstände noch in der Übergangsphase. Eine strikte Trennung der Bereiche soll es aber ohnehin nicht geben. „Wir sind noch dabei, uns auszurichten. Letztlich werden wir aber als Team agieren, sodass jeder jeden unterstützen kann“, verrät er.

Rund 20 Stunden bringt Dirk so in einer Regelwoche für seine „Herzensangelegenheit“, wie er es selbst bezeichnet, auf – und das obwohl seine hauptberufliche Tätigkeit bei der Feuerwehr wohl schon kräftezehrend genug ist. Warum also die ohnehin schon knappe Freizeit zum Großteil in ein ehrenamtliches Engagement stecken? „Durch meine Töchter habe ich damals selbst erfahren, wie schwer es für Mädchen war und teils heute auch noch ist, überhaupt einen Verein zu finden. In den vergangenen Jahren hat sich zwar vieles zum Guten hin gewendet – nicht nur in unserem Verein. Dennoch sind wir im Mädchenfußball noch lange nicht da, wo wir hin wollen“, so Dirk, der damit auch seinen Antrieb begründet: „Zu sehen, dass sich etwas tut, dass wir etwas bewegen und umsetzen können – das hält meine Motivation stets aufrecht.“

Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft im Frauen- und Mädchenfußball bei Eintracht Frankfurt sind gestellt. Die Ziele sind groß, ebenso der Drang zur Umsetzung. Gemeinsam fiebern Marion und Dirk jenen Zeiten entgegen, in denen sie ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten wieder in Gänze ausfüllen können. Danke, Marion und Dirk!

Danke ans Ehrenamt

Seit 1997 fördert der DFB unter dem Dach der „Aktion Ehrenamt“ ehrenamtlich und freiwillig Engagierte im Fußball. Die Maßnahmen zielen darauf ab, Vereine zu unterstützen – bei der Gewinnung von Ehrenamtlern, der Qualifizierung von Ehrenamtlern, der langfristigen Bindung von Ehrenamtlern und bei der Verabschiedung von Ehrenamtlern.

An den Wochenenden 4. bis 6. und 11. bis 13. Dezember wird den bundesweit 1,59 Millionen ehrenamtlich im Fußball Engagierten bei allen Spielen der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und FLYERALARM Frauen-Bundesliga durch Banner und Botschaften auf den Digitalbanden Danke gesagt.