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05.08.2020
Verein

Als Eintrachtler im Nachbarland

Nicht umsonst ist die Eintracht-Familie bunt und international: Marcel Jackwerth wird das Rückspiel gegen Basel in Basel verfolgen – seiner Wahl-Heimat.

Alles begann im Alter von 15 Jahren: Der in Main-Kinzig-Kreis aufgewachsene Marcel Jackwerth durfte zum ersten Mal der Eintracht im Waldstadion zuschauen. Der Gegner aus Duisburg wurde zu dieser Zeit mit einem 5:2 nach Hause geschickt – für den jungen Hessen ein prägendes Ereignis. „Ein alter Kumpel nahm mich damals mit zur Partie. Ich erinnere mich noch genau an den Torjubel, den wir von draußen hörten. Wir waren viel zu spät gekommen“, berichtet der heute 30-Jährige lachend. „Der gesamte Spielverlauf und die tolle Stimmung faszinierten mich dann nur noch. Ich wusste, das ist mein Verein.“

Entfernte Liebe

Obwohl es ihn 2012 in das Nachbarland Schweiz zog, brach die Beziehung zur Eintracht nie ab. Nach der Ausbildung blieb er und lebt seitdem in der Nähe von Basel. Auch die Heimspiele in Frankfurt besuchte er in den letzten Jahren regelmäßig, trotz der enormen Distanz. „Nicht nur durch die SGE, sondern auch wegen der Familie und den Freunden besteht eine enge Bindung zu der Region“, erklärt er. Nachdem der Eintrachtler bereits Mitglied eines Fanclubs gewesen war, ließ ihn der Gedanke nicht los, auch Vereinsmitglied zu werden. „Diesen kleinen Traum erfüllte ich mir dann vergangenes Jahr während eines Testspiels in Bern, das wir mit unserem Fanclub, den ‚Swiss Eagles‘, gemeinsam besuchten.“

Auf die Frage nach dem schönsten und prägendsten Moment mit seinem Verein, liegt ihm die Antwort bereits auf der Zunge. „Neben dem ersten Heimspiel mit 15, ist ganz klar das gewonnene Pokalfinale gegen den FC Bayern München fest verankert.“ Der Triumph von Berlin bescherte dem Wahl-Schweizer viel Bewunderung und Lobeshymnen. „Viele Schweizer klopften mir damals auf die Schulter und waren froh, dass die Bayern auch endlich mal verloren haben“, erzählt Jackwerth lachend und stolz zugleich. Doch auch andere positive Erlebnisse blieben ihm ganz besonders im Kopf, wie beispielsweise der Besuch mit seinem Fanclub in Vaduz und das DFB-Pokalspiel der zweiten Runde 2005/06 gegen den FC Schalke. „Den 6:0-Heimsieg werde ich nie vergessen, das war fabelhaft.“

In der Hoffnung liegt die Kraft

Für die Zukunft des Klubs hofft das Mitglied auf eine ruhige Zeit mit guten Ergebnissen. „Solange wir nicht nochmal eine Zittersaison spielen, ist alles okay. Schön wäre es, einfach eine konstante und ehrliche Leistung zu sehen.“ Trotz der aktuellen Umstände freut sich er sich nun ganz besonders auf „sein Heimspiel“ in Basel: „Natürlich ist es schade so ganz ohne Zuschauer, aber man sollte trotzdem optimistisch bleiben.“ Optimismus, für den geborenen Hessen eine Lebenseinstellung. Auf die Frage, wie die Partie enden wird zeigt er sich sicher: „Wir gewinnen mit 4:0.“