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28.04.2025
Event

„Adlerherzen“ feiert stimmungsvolle Premiere

Dem Schauspielteam um Henni Nachtsheim gelingt ein Bühnenstück mitten aus dem Eintracht-Leben und lässt historische Highlights mit dem Wahnsinn des Fan-Alltags verschmelzen.

Am 24. April war es endlich so weit: Im Bürgerhaus Dreieich-Sprendlingen feierte das Theaterstück „Adlerherzen“ seine mit Spannung erwartete Premiere. Die Atmosphäre glich einem Heimspiel – Trikots, Schals und gespannte Vorfreude überall. Doch nicht nur die Fans waren gekommen: Auch zahlreiche Vertreter von Eintracht Frankfurt ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen. Unter den Gästen befanden sich unter anderem die Vorstände Markus Krösche, Philipp Reschke und Julien Zamberk.

Volltreffer ins Fanherz

Die Handlung beginnt vor dem Deutsche Bank Park, am Tag des legendären Europa-League-Finals 2022 gegen die Glasgow Rangers. Matilde, die Hauptfigur, arbeitet an einem Getränkestand und bedient einen abergläubischen Fan, der die Spiele lieber außerhalb des Stadions verfolgt – aus Angst, der Eintracht im Stadion Unglück zu bringen. Immerhin haben die Adler das letzte Match, das der liebenswerte Hesse Richard (O-Ton: „Rischard“) auf seinem Stammplatz verfolgte, verloren. Dass das Jahrzehnte zurückliegt – ändert nix an der Tatsache. Tatsache ist schon wenige Adleraugenblicke, nachdem der erste Vorhang gefallen ist: „Adlerherzen“ ist mehr als Theater, Akt für Akt wird für jeden Einzelnen zum persönlichen wie historischen Spiegel; garniert mit einer ordentlichen Portion hessischer Folklore. Ein Volltreffer ins Fanherz.

Nachdem der erste Äppler ausgeschenkt ist – bloß nicht gespritzt, um den sportlichen Erfolg nicht zu gefährden – nimmt Matilde das Publikum mit auf eine Reise durch ihre unzähligen Jobs in Frankfurt. Alle dem Traum untergeordnet, ihren vier Neffen zum zehnten Geburtstag Dauerkarten zu schenken. Ob am Schnellimbiss, im Eintracht-Museum, unter Greenkeepern oder zufällig aushilfsweise in einer Rockband, die aus der Hüfte die angeblich neue und heute nur allzu bekannte Stadionhymne komponiert …

Hier wird das Publikum ebenso Teil des Stücks wie das eine oder andere Mal später in der knapp zweistündigen und zugleich kurzweiligen Aufführung. Wer schon einmal wissen wollte, wie sich ein Grashalm fühlt – hereinspaziert! Singen, lachen, jubeln oder sich Rostock 1992 ein für alle Mal aus den Gliedern therapieren. Hier bleibt kein Auge trocken. Vor Freude, versteht sich.

Eintracht-Kultur im humoristischen Gewand

 „Das ist schon Eintracht pur, trifft voll ins Herz“, schwärmte Philipp Reschke am Premierenabend. Auch Markus Krösche betonte die Bedeutung des Stücks für den Verein: „Eintracht Frankfurt ist ein Klub, der extrem viele Menschen und unterschiedliche Leute und dementsprechend auch Kultur verbindet“. Die Zuschauer waren begeistert von der Mischung aus Schauspiel, Musik und Fangesängen. „Wer hier als Eintracht-Fan sitzt und sagt, es war langweilig, der ist kein Eintracht-Fan“, brachte es ein Besucher auf den Punkt.

Nachtsheim: „Wie jahrelang im Trainingslager“

Mit „Adlerherzen“ ist Henni Nachtsheim – unterstützt von Regisseurin Andreana Clemenz und Musiker Ali Neander – eine leidenschaftliche Hommage an die Eintracht gelungen.

Der Ideengeber selbst zeigte sich im Nachgang gleichermaßen erfasst, erfreut wie erleichtert, nachdem das Projekt sechseineinhalb Jahre nach dem ersten Impuls Wirklichkeit geworden war und während der Coronapandemie zunächst auf Eis gelegen hatte.

„Das ist einfach eine Befreiung. Das ist wahrscheinlich so, wie wenn man jahrelang im Trainingslager ist und dann endlich mal wieder spielen darf. So hat sich das angefühlt. Ich bin total happy. Ich kann es auch noch gar nicht so richtig realisieren, weil es so unwirklich war.“

Dabei ist „Adlerherzen“ bei allem satirischen Geschick alles andere als unwirklich. Sondern greifbar und ergreifend, wie es nur Schauspielerinnen und Schauspieler zu verkörpern vermögen, die die Eintracht leben und lieben – und dadurch dem Wesen des Traditionsvereins nicht nur eine Stimme geben, sondern im Wortsinn eine Bühne schenken.