Die Eintracht und die Aktion Schlappekicker der Frankfurter Rundschau – das ist seit Beginn der Initiative 1951 eine ganz enge Verbindung. Sechs Jahre nach der Gründung der Frankfurter Rundschau galt es, dem geplanten Förderverein der FR einen Namen zu geben. „Schlappekicker“ wurden seit den 1920er Jahren die Kicker von Eintracht Frankfurt genannt, weil ein Frankfurter Hausschuhproduzent die Adlerträger unterstützte. Seither waren zahlreiche Eintrachtler regelmäßige Gäste bei den legendären Weihnachtsfeiern. Mitglieder sind unter anderem Philip Holzer, Peter Fischer und Axel Hellmann, Förderer sind unter anderem Alexander Meier, Marco Russ und Dragoslav Stepanovic. Schirmherr ist seit einigen Jahren Karl-Heinz Körbel.
Nicht nur aufgrund dieser Historie war es Eintracht Frankfurt ein Bedürfnis, im Rahmen der Verleihung des Schlappekicker-Preises kürzlich im Frankfurter Kaisersaal einen Scheck in Höhe von 50.000 Euro zu übergeben. Dies war schon für die große Feier anlässlich des 70. Jubiläums der Aktion im vergangenen Jahr geplant, die jedoch aufgrund der Coronamaßnahmen ausfallen musste. Vorstandssprecher Axel Hellmann begründete das Eintracht-Engagement in seiner Rede folgendermaßen: „Die Eintracht ist integrativer Bestandteil der Schlappekicker-Aktion. Sie ist eine richtig gute Initiative, weil Aufträge an die Gesellschaft platziert werden. Setzt eure Arbeit weiter fort, die Eintracht wird euch dabei immer tatkräftig unterstützen.“ Weiter bezeichnete er den Sport als „Zusammenhalt Nummer eins der Zukunft“ und die Ehrenamtler sowie deren „unglaubliches Engagement“ als „Mörtel“, der alles verbinde.
Die Eintracht ist integrativer Bestandteil der Schlappekicker-Aktion.
Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fußball AG
Schlappekicker-Vorstandsmitglied Harald Stenger, der in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Arnd Festerling durch den Abend führte, dankte der Eintracht und versicherte, dass mit dem Geld weiterhin viele und auch neue gemeinnützige Projekte unterstützt werden. Ursprünglich als Unterstützung für unverschuldet in Not geratene Sportlerinnen und Sportler ins Leben gerufen, hat sich die Schlappekicker-Aktion mittlerweile viel breiter aufgestellt. Seit 2017 werden ausgewählte Förderprojekte bedacht, seit 24 Jahren wird der Schlappekicker-Preis verliehen. Dieser würdigt Vereine und Initiativen, die sich in besonderer Weise für die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte im Sport einsetzen. „Mit dem Geld der Eintracht wollen wir unter anderem Schwimmkurse finanzieren“, gab Stenger einen Ausblick.
Vor Hellmanns Scheckübergabe wurden eben diese Preisverleihungen im Kaisersaal vorgenommen. Anwesend waren zahlreiche Politiker und prominente Schlappekicker-Förderer sowie von Eintracht Frankfurt neben Hellmann Vorstandsberater Rainer Falkenhain, der ehemalige Nationalspieler Rudi Bommer, Clemens Appel, Teammanager der Traditionsmannschaft, und Karl-Heinz Körbel. In seiner Funktion als Schirmherr der Schlappekicker-Aktion überreichte der Bundesligarekordspieler und Leiter der Tradi, die bereits einige Benefizspiele für die Schlappekicker absolviert hat, die Trophäen an die zwei ausgezeichneten Vereine SV Altenmittlau und TuSpo Nassau Beilstein. Diese erhielten zudem jeweils 3.000 Euro. Der Verein aus dem Main-Kinzig-Kreis kümmert sich vorbildlich um Flüchtlinge aus der Ukraine und integriert diese ins Vereinsleben, Vorstandsmitglied Thomas Priebsch hatte als glühender Eintracht-Fan ob der vielen Aufgaben im Frühjahr mit der Begründung, „es gibt Wichtigeres als den Profifußball“, sogar auf die Reise nach Barcelona verzichtet. Die Mittelhessen haben sich seit 15 Jahren die Themen Inklusion, Integration und Umwelt auf die Fahne geschrieben und sich hier mit verschiedenen Projekten außergewöhnlich engagiert.
Die Begrüßung im Kaisersaal hatte der Frankfurter Stadtrat Mike Josef übernommen, der die Schlappekicker-Initiative als „Institution des Frankfurter Sports, die den Zusammenhalt in unserer Stadt fördert“ bezeichnete. Wie Josef freuten sich auch alle weiteren Redner, dass der Ehrungsabend erstmals nach 2019 wieder in gewohnten Rahmen stattfinden konnte. Und mit der von Stenger angekündigten „Überraschung“ in Form von Hellmanns Scheckübergabe einen Höhepunkt mehr als gewohnt beinhaltete.