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02.05.2024
Klub

15-Tore-Spektakel vor 2000 Zuschauern

Beim 50. Jubiläum der Großgemeinde Lohra markiert Frank Gerster kurz vor Schluss den 8:7-Endstand für die Tradi. Zwei prominent besetzte Teams sorgen für einen überragenden Abend.

Gaudino auf Gewinnerseite

Die Partie zwischen der Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft und dem VfB Lohra brachte einen wahnsinnigen Torreigen mit sich. Nicht nur, dass mit Pierre Littbarski, Frank Mill und David Odonkor Hochkaräter bei der Heimelf zu sehen waren – viel mehr wurden sie unterstützt von Maurizio Gaudino, Adlerträger von 1993 bis 1997. Er half dem VfB eine Halbzeit aus, danach stülpte er sich das Dress der Eintracht über und wechselte die Seite. „Aufgrund dessen, dass ich in München lebe, habe ich kaum die Möglichkeit, mit den Jungs zu spielen. Heute hat es sich ergeben, dass ich auch endlich für die Eintracht auflaufen konnte. Das war ein sehr schönes Gefühl, mit den alten Weggefährten auf dem Platz zu stehen“, kommentiert der 57-jährige Gaudino seinen Einsatz für beide Teams. Er fügt lachend hinzu: „Zum Glück stand ich am Ende auf der Seite der Gewinnermannschaft.“

Bürgermeisterin macht den Anstoß

Bereits weit vor Anpfiff war das Sportgelände des VfB Lohra gut gefüllt, die beiden bekannten Radiomoderatoren Daniel Granitzny und Julia Nestle kommentierten zusammen mit Volker Maier das Rahmenprogramm und später das Spiel. Die Bürgermeisterin der Großgemeinde, Karina Schlemper-Latzel, freute sich im Vorfeld darüber, was die Menschen, nicht nur aus ihrer Gemeinde, auf die Beine gestellt haben: „Neun Vereine, sogar gemeindeübergreifend mit den Nachbarorten, haben hier mit angepackt. Insgesamt 150 helfende Hände. Das zeigt sehr deutlich, wie wir hier zusammenhalten. Gerade im Jubiläumsjahr einfach top. Zwar bin ich persönlich nicht besonders fußballaffin, da sind eher mein Sohn und meine Tochter besser informiert, allerdings habe ich einen Lieblingsverein – das ist ganz klar die Frankfurter Eintracht.“ Als sich die Mannschaften nach der Schweigeminute für Bernd Hölzenbein auf dem Spielfeld positionierten, durfte Schlemper-Latzel symbolisch den Anstoß durchführen.

Das werden wir so schnell nicht vergessen.

Yannick Weber, Vorstandsmitglied des VfB Lohra

Yannick Weber, Mitorganisator und Vorstandsmitglied des VfB Lohra, freute sich nicht nur über das tolle Fußballwetter, sondern auch über den regen Zuschauerstrom in seiner Heimat: „Das Spiel war ein absolutes Highlight mit Spannung bis zur letzten Sekunde. Seit mehreren Monaten haben wir sehr akribisch im Hintergrund gearbeitet, wollten einen perfekten Tag für die Zuschauer auf die Beine stellen und zeigen, dass der VfB Lohra sowas organisieren kann. Wenn man den gesamten Tag Revue passieren lässt, ist uns das gut gelungen. Das Ereignis werden wir hier in Lohra so schnell nicht vergessen. Das stimmt uns positiv auf die Zukunft, weil es zeigt, was möglich ist, wenn alle im Verein an einem Strang ziehen. Wir bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfern, die uns geholfen haben, diesen Tag unvergesslich zu machen.“

Gaudino und Skela mit feinem Füßchen – Thurk dreifach, Wiedener mit Trainer-Debüt

Auf dem Rasen selbst ging es heiß zur Sache: Die Eintracht führte nach drei Toren von Michael Thurk bereits mit 5:3, doch die Grün-Weißen kamen im zweiten Durchgang heran und glichen sogar ein zwischenzeitliches 3:6 aus. Kurz vor Schluss stand es 7:7. Die Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft zitterte dem ersten Remis seit fünf Jahren entgegen, ehe Frank Gerster in letzter Sekunde der Siegtreffer gelang.

Das Trainerteam der Eintracht bildete an diesem Tag Ronald Borchers, Wolfgang Trapp und Andree Wiedener. Nach Abpfiff fiel Wiedener ein Stein vom Herzen: „Ich habe hier mein Trainerdebüt gegeben und wollte natürlich gewinnen. Für die Zuschauer waren die vielen Tore natürlich sensationell.“ Für den heute 54-jährigen war Lohra keine Unbekannte, war er bereits 2008 bei einem Benefizspiel zusammen mit Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel in der mittelhessischen Gemeinde: „Als Trainer war ich damals mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule in Rothenburg bei einem Fußballcamp unterwegs. Fußball verbindet, denn an dem Tag habe ich Robert Horst von Joka kennengelernt. Für das Unternehmen bin ich nun seit elf Jahren tätig.“ Wiedener war von 2002 bis 2006 Adlerträger, mit den Kickern der Traditionsmannschaft geht er heute gerne auf Reisen. „Wir haben eine geile Truppe. Ich kann leider nicht spielen, weil meine Muskulatur nicht so will, deshalb war mein Anliegen, als Trainer dabei zu sein. Mit der Truppe ist es so wie früher, nach dem Spiel überwiegt der Spaß in der Kabine und im Vereinsheim mit den Leuten vor Ort.“

Schon vor dem Duell der Traditionsmannschaften feierte Patrick Glöckner sein Trainer-Comeback bei der Eintracht Frankfurt Fußballschule. Diese trainierte mit dem Trainerteam bestehend aus den ehemaligen Profis Manfred „Manni“ Binz, Alexander Conrad, Lise Munk und Glöckner rund zwei Stunden mit 40 Kids des Heimvereins.

40 Kids des Vereins hatten eine Menge Spaß bei der zweistündigen Trainingseinheit mit der Fußballschule.

Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft - VfB Lohra Traditionsmannschaft 8:7 (5:3)

0:1 Kevin Klapp (6.), 1:1 Matthias Hagner (8.), 2:1 Michael Thurk (12.), 3:1 Ervin Skela (19.), 4:1 Michael Thurk (22.), 4:2 Frank Mill (24.), 5:2 Michael Thurk (27.), 5:3 Maurizio Gaudino (33.), 6:3 Frank Gerster (47.), 6:4 Manfredo Vendola (51.), 6:5 David Odonkor (60.), 6:6 David Odonkor (65.), 7:6 Ervin Skela (66.), 7:7 Markus Schmidt (70.), 8:7 Frank Gerster (80.).

Aufstellung Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft

Klandt (Steinle) - Bindewald (Herzberger), Körbel (Dworschak), Schur (Amstätter), Zampach (Müller) - Komljenovic (Balzer), Bommer (Gaudino, Munk), Skela (Zick), Weber (Nachtweih), Hagner (Gerster) - Thurk (Guht).

Trainerteam: Trapp, Borchers & Wiedener.